USA liefern moderne Raketensysteme

Politik / 01.06.2022 • 22:44 Uhr
Die Aufnahme von Juni 2021 zeigt eine Übung mit HIMARS in Marokko. AFP
Die Aufnahme von Juni 2021 zeigt eine Übung mit HIMARS in Marokko. AFP

Neues Paket für die angegriffene Ukraine. Russland warnt.

washington Die US-Regierung liefert der Ukraine im Rahmen eines neuen Sicherheitspakets moderne Mehrfachraketenwerfer zur Verteidigung gegen den russischen Einmarsch. Aus dem Weißen Haus hieß es, die Ukraine habe zugesichert, mit dem US-Artilleriesystem HIMARS keine Ziele auf russischem Territorium anzugreifen. Das System sei Teil eines Pakets im Wert von 700 Millionen Dollar (652 Millionen Euro). Moskau warnte vor einer direkten Konfrontation mit den USA.

Kein Sturz Putins

Das Paket beinhaltet daneben unter anderem Geschosse, Radarsysteme, Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin, Hubschrauber, Fahrzeuge und Ersatzteile. US-Präsident Joe Biden schrieb in einem Gastbeitrag für die „New York Times“, mit den modernen Raketensystemen solle das angegriffene Land in die Lage versetzt werden, „wichtige Ziele auf dem Schlachtfeld in der Ukraine“ präziser zu treffen. Biden versicherte zugleich: „Wir wollen keinen Krieg zwischen der NATO und Russland.“ Die USA versuchten auch nicht, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu stürzen.

Moskau warnte vor einer direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland und warf Washington vor, Öl ins Feuer zu gießen. Die Führung in Moskau vertraue nicht darauf, dass die Ukraine diese Raketen nicht auf russisches Territorium abfeuern werde, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Treffen nicht ausgeschlossen

Russland schließt ein Treffen zwischen Präsident Putin und dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj unterdessen nicht aus. Allerdings müsse jedes Gespräch dieser Art vorbereitet werden, sagte Peskow. Die Menschen in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten Cherson, Saporischschja und Donbass müssten selbst über ihre Zukunft entscheiden. Die Ukraine hatte erklärt, dass eine Annexion der Regionen durch Russland die Friedensgespräche zwischen beiden Seiten beenden würde.

Auch Deutschland will vier Mehrfachraketenwerfer aus Beständen der Bundeswehr in die Ukraine liefern. Das geschehe in enger Abstimmung mit den USA, die auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Systemen übernehmen würden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen. Geplant sei, die schweren Waffen, die Ziele in großer Entfernung treffen können, bis Ende des Monats zu liefern.