Generationswechsel im Chefsessel der Arbeiterkammerdirektion

In der Chefetage der Vorarlberger Arbeiterkammer in Feldkirch weht nach einem Generationswechsel an der Direktionsspitze bald ein frischer Wind.
Feldkirch Frischer Wind für die Vorarlberger Arbeiterkammer (AK): Nach dem Wechsel an der Spitze der Selbstverwaltung zu Präsident Bernhard Heinzle (46) stellt sich die Führung der Vorarlberger Arbeiterkammer mit der Bestellung von MMag. Eva King (46) als Nachfolgerin des Langzeitdirektors Rainer Keckeis (64) neu auf. Sie wird ab 1. Juli 2023 die Direktionsagenden übernehmen und damit Verantwortung für die inhaltliche Ausrichtung und Führung der Vorarlberger Arbeiterkammer. King wurde vom AK-Vorstand einstimmig in die neue Funktion gewählt.
Managementkompetenz
Die bisherige Vizedirektorin ist gelernte Ökonomin mit Schwerpunkt Finanzmarkt und Geldwesen sowie Nachhaltigkeit. King hat bereits in den letzten Jahren maßgebliche Innovationen in der AK Vorarlberg gestaltet. Als besonders gelungenes Beispiel gilt der Digital Campus Vorarlberg, den sie innerhalb wenigere Jahre zu einer modernen Bildungseinrichtung ausgebaut hat, an der seit 2019 rund 600 Erwachsene ein Studium aufgenommen haben. Auch sonst hat sie die konsequente Ausrichtung der Traditionsinstitution AK auf Zukunftsthemen mitgestaltet. Sie setzt darauf, Vorarlberg zu einem modernen Arbeits- und Bildungsstandort auszubauen und Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Klimawandel im Ländle anzupacken.

Umbequemter Interessensvertreter tritt ab
Nach beruflichen Stationen bei der Österreichischen Nationalbank, der EU-Kommission, im Führungsteam bei Western Union und als selbstständige Unternehmerin kam King vor sechs Jahren zur AK Vorarlberg und war für den Aufbau der Interessenspolitik, die Führung der Öffentlichkeitsarbeit und die stärkere Ausrichtung auf eine konsequente Dienstleistungsorientierung zuständig. Ihre breite Ausbildung, ihre umfassende Managementerfahrung in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Bereich und ihr Beitrag zum innovativen Kurs der AK waren ausschlaggebend für ihre Bestellung als erste Frau in der Geschichte der AK Vorarlberg zur Direktorin.

Rainer Keckeis tritt nach knapp 20 Jahren 2023 in den Ruhestand. Keckeis kam 1986 als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in die AK und wurde dort bereits 1991 zum Stellvertreter von AK-Direktor Heinz Peter ernannt. Nach einem Engagement als Beamter im Generalsekretariat des Rates in Brüssel kam er 1997 zurück in die AK und wurde 2003 zum geschäftsführenden Direktor bestellt. Keckeis ist vor allem als sozialpolitischer Experte bekannt und war in Sozialversicherungsangelegenheiten bundesweit engagiert. Als engagierter Interessenvertreter war er als kritischer Geist bekannt und hat sich auch gegenüber der eigenen Partei kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um die Anliegen der Arbeitnehmer ging.

Für ihn war “stets das Engagement der AK für arbeitssuchende Menschen Vorarlbergs besonders wichtig.” Keckeis übergibt nach insgesamt 35 Jahren in der AK eine solide aufgestellte Interessenvertretung mit einem gut eingespielten Expertenteam von insgesamt 150 Mitarbeitern an vier Standorten in Vorarlberg.

Beschäftigte im Mittelpunkt der Arbeit
Die neue AK-Direktorin “steht für eine engagierte Weiterentwicklung der Arbeiterkammer als moderne Serviceeinrichtung für Vorarlbergs Arbeitnehmer”. Sie setzt dabei auf eine verstärkte Digitalisierung der Serviceleistungen, um sie noch einfacher und rund um die Uhr für die AK Mitglieder verfügbar zu machen. Dieses Langzeitprojekt ist für sie ein logischer Baustein im Bemühen um eine stärkere Positionierung der AK sowohl als Dienstleistungsunternehmen als auch als politische Interessenvertretung. Die Anerkennung der Bedeutung der Beschäftigung als kleinste wirtschaftliche Einheit für den Wohlstand im Lande und die Notwendigkeit, die Lebensgrundlage der arbeitenden Menschen zu erhalten, ist für King angesichts der Reallohnverluste des letzten Jahres durch die enormen Preissteigerungen für praktisch alle wichtigen Waren und Dienstleistungen vordringlich. Ihr Fokus liegt auf der Problemlösungskompetenz der Sozialpartner gemeinsam mit dem Land Vorarlberg.
Als jüngstes Beispiel hat die AK eine Fördergesellschaft für den Vorarlberger Arbeitsmarkt zusammen mit dem Land als Instrument zur Bekämpfung des Facharbeitermangels ins Leben gerufen. King: “Als berufstätige Mutter von vier Kindern liegt mir die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders am Herzen. Höhere Produktivität, bessere Einkommen und Bildung sowie eine moderne Arbeitskultur sind die Themen der Zukunft, die ich intensiv bearbeiten will.”

MMag. Eva King
Geboren 26. Oktober 1976
Familie verheiratet, vier Kinder
Wohnort Fontanella
Ausbildung Studium Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft WU Wien, Master in Nachhaltiger Entwicklung in Paris und Padua, vier Sprachen
Hobby begeisterte Bergsportlerin
Rainer Keckeis
Geboren 25. Juni 1958
Familie Vater von drei Kindern
Wohnort Feldkirch
Ausbildung Studium Master of Legal Studies in Krems, Exportkaufmann Uni Innsbruck, Europarechtslehrgang HSG, Sozialakademie Mödling,
Hobby Wintersportler, Bergwanderer und Genussmensch