Neuer Vermittlungsversuch am Balkan

Westliche Vertreter besuchten Serbien und den Kosovo, um zu vermitteln.
Pristina Bei den Bemühungen um eine Entspannung im Verhältnis zwischen Serbien und dem Kosovo haben westliche Vertreter eine Reise in die Region angetreten. Gesandte aus den USA, der EU, Frankreich, Deutschland und Italien trafen am Freitag den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti. Danach reisten die Vertreter nach Belgrad, um mit Präsident Aleksandar Vucic zu sprechen.
Dabei sollte es um die nächsten Schritte gehen, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu normalisieren. Im Dezember hatten westliche Vertreter eine Lösung vermittelt, um die Lage im Norden des Kosovos zu entschärfen. Dort hatten Serben tagelang Barrikaden auf viel befahrenen Hauptstraßen errichtet, um gegen die Festnahme eines früheren Polizeibeamten zu protestieren.
Der Kosovo hat im Dezember offiziell sein EU-Beitrittsgesuch eingereicht. Haupthindernis ist, dass fünf EU-Mitgliedsländer – Spanien, Rumänien, die Slowakei, Griechenland und Zypern – den Kosovo nicht anerkennen. Auch Serbien erkennt die Unabhängigkeit Kosovos bis heute nicht an. 2008 hatte sich der Kosovo mit westlicher Unterstützung für unabhängig von Belgrad erklärt. Nach den Spannungen hat Kurti eine stärkere Präsenz von NATO-Schutztruppen in seinem Land gefordert.