“Grün statt Grau”: Vorarlberger Grüne fordern Maßnahmen gegen zunehmende Hitze

Politik / 08.08.2023 • 14:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
"Grün statt Grau": Vorarlberger Grüne fordern Maßnahmen gegen zunehmende Hitze
Die Grünen warnen vor zunehmender Hitze und Waldbränden. Grüne Vorarlberg, Canva

Nach dem Sommer sollen erste Lösungsansätze umgesetzt werden.

Hard Extreme Wetterereignisse nehmen weiter zu. Ob die Unwetter samt Sturzfluten in den vergangenen Tagen, abbrechende Berggipfel oder die verheerenden Waldbrände auf Rhodos – jede Woche gibt es neue Schreckensmeldungen. Für die Vorarlberger Grünen sind das die klar sichtbaren Folgen der Klimakrise. Um vor allem etwas gegen die zunehmende Hitze zu unternehmen, haben sie am Dienstag in Hard ein Maßnahmenpaket vorgestellt.

“Klimaschutz ist Menschenschutz”, sagt Eva Hammerer. Die Landessprecherin und Klubobfrau stellte gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten und Raumplanungssprecher Bernie Weber die Forderungen der Vorarlberger Grünen vor. Die drei zentralen Lösungen der Grünen gegen die Hitze sind: Bäume pflanzen, Fassaden begrünen und Beton aufbrechen.

Eva Hammerer (r.) und Bernie Weber präsentierten die Lösungsansätze gegen die Hitze der Vorarlberger Grünen. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Eva Hammerer (r.) und Bernie Weber präsentierten die Lösungsansätze gegen die Hitze der Vorarlberger Grünen. VN/Plesch

Demnach sei es unter Bäumen bis zu 18 Grad kühler als auf unbeschatteten Plätzen. Hammerer und Weber fordern daher, vor allem vor Schulen und Kindergärten Bäume zu pflanzen. Aus Straßen sollen Alleen und aus Marktplätzen Oasen werden.

Maßnahmen gegen die Hitze

Durch begrünte Fassaden soll nicht nur neuer Lebensraum geschaffen werden. Die Begrünung diene zudem als Kühlung, Schallschutz und Luftreinigung. “Als erster Schritt fordern wir, dass einfach alle Gebäude im Landesbesitz in den nächsten fünf Jahren begrünt werden”, sagt Weber.

Eva Hammerer und Bernie Weber fordern "Mehr Grün statt Grau". <span class="copyright">Grüne Vorarlberg</span>
Eva Hammerer und Bernie Weber fordern "Mehr Grün statt Grau". Grüne Vorarlberg

“Grün statt Grau”, lautet das Motto für lange Straßen, Autoparkplätze und versiegelte Ortszentren. Beton aufbrechen und stattdessen auf Kies und Rasengittersteine zurückgreifen, so der Plan. Ein passendes Beispiel sei eben der Vorplatz vor dem Kindergarten und der Bücherei in Hard. Der Dorfbach fließt vorbei, ein großer Baum spendet Schatten und begrünte Holzkonstruktionen sind nicht nur Spielplatz, sondern bieten auch Sitzplätze. Aus einer Asphaltwüste wurde ein neuer Treffpunkt.

Beliebter Treffpunkt in Hard: der neu gestaltete, alte Schulplatz. <span class="copyright">VN/Plesch</span>
Beliebter Treffpunkt in Hard: der neu gestaltete, alte Schulplatz. VN/Plesch

Um mehr solcher Projekte in Vorarlberg umzusetzen, wollen die Grünen nach der politischen Sommerpause in die Gespräche über vier verschiedene Maßnahmen starten. Die Grünflächenzahl soll im Bau- und Straßengesetz verankert, ein Landesraumplan für Grünflächen erlassen, Meldepflicht von Bodenversiegelung im Baugesetz verankert und der vorhandene Hitzeschutzplan angepasst und ausgeweitet werden. In den Arbeitsprogrammen des Koalitionsabkommens sei auch gemeinsam festgehalten, dass Klimawandelanpassungsmaßnahmen natürlich sukzessive umgesetzt und angegangen werden.

Immer mehr Hitzetage

Dass die Hitze ein zunehmendes Problem wird, zeigt die Statistik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Demnach hat sich die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Im Zeitraum 1961 bis 1990 gab es in den Landeshauptstädten Österreichs pro Jahr zwischen drei und zwölf Hitzetage und die Rekorde lagen größtenteils bei 20 Hitzetagen pro Jahr.

"Grün statt Grau": Vorarlberger Grüne fordern Maßnahmen gegen zunehmende Hitze

Im Zeitraum 1991 bis 2020 stiegen die Zahlen. In einem durchschnittlichen Jahr gab es in den Landeshauptstädten schon zwischen neun und 23 Hitzetage und die Rekorde lagen größtenteils bei über 40 Hitzetagen. Prognosen zeichnen gar ein noch düstereres Bild.

Für die Vorarlberger Grünen ist es daher klar, zu handeln und mit gutem Beispiel voranzugehen. Eva Hammerer sagt: “Wer soll es machen, wenn nicht wir?”

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