Kein neues Getreideabkommen

Politik / 04.09.2023 • 22:49 Uhr
Putin (l.) und Erdogan (r.) trafen in Sotschi aufeinander.AP
Putin (l.) und Erdogan (r.) trafen in Sotschi aufeinander.AP

Verhandlungen von Putin und Erdogan in Sotschi scheiterten.

Moskau Die Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan über eine Wiederbelebung des von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelten Getreideabkommens sind gescheitert. Es werde keine neue Vereinbarung über den Transport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer geben, bis der Westen seine Bedingungen erfüllt habe, erklärte Putin. Russland stehe kurz davor, eine Vereinbarung unter Dach und Fach zu bringen, die die kostenlose Lieferung von Getreide an sechs afrikanische Länder vorsehe.

Putin hatte Erdogan in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi getroffen. Zum Beginn hatte er erklärt, er sei offen für eine Diskussion über das Getreideabkommen und andere Fragen. Das im Juli 2022 ausgehandelte Getreideabkommen sollte vor allem ärmeren Ländern zugute kommen. Es galt als immens wichtig für Länder in Afrika und Teilen Asiens. Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Waren, auf die die Entwicklungsländer angewiesen sind.

In einem separaten Memorandum zwischen den UN und Moskau war zugesagt worden, Hindernisse für russische Lebens- und Düngemittelexporte auf die Weltmärkte zu beseitigen. Russland beklagte sich wiederholt, dass die Hindernisse fortbestünden. Auf Grundlage der Absprachen wurden rund 36 Millionen Tonnen Getreide exportiert. Das Abkommen wurde dreimal verlängert, bevor es Moskau im Juli aussetzte. Erdogan sagte seitdem wiederholt zu, er wolle sich für eine Erneuerung der Vereinbarung einsetzen.