Schwerer Beschuss

Russland nimmt wieder ukrainische Energieversorgung ins Visier. Selenskyj trifft Biden.
kiew, washington Schwerer Raketenbeschuss auf beiden Seiten hat am Donnerstag das Kriegsgeschehen in der Ukraine geprägt. Mehrere Verletzte gab es durch massive russische Raketenangriffe auf die Ukraine. Dabei nahm Moskau wieder das ukrainische Energiesystem ins Visier. In den USA warb der ukrainische Präsident um die Lieferung von US-Raketen vom Typ ATACMS.
Stützpunkt attackiert
Die ukrainischen Streitkräfte griffen nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag den russischen Luftwaffenstützpunkt Saki auf der annektierten Halbinsel Krim massiv an. Das berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen im Geheimdienst SBU. Es sei eine gemeinsame Aktion von SBU und Marine gewesen. Das russische Verteidigungsministerium teilte lediglich mit, über dem Schwarzen Meer und der Krim seien nachts 19 ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen worden. Nach ukrainischen Angaben war der Plan, mit den Drohnen die Flugabwehr auf der Halbinsel zu überfordern. Danach sei der Militärflugplatz mit umfunktionierten Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Neptun beschossen worden. Die Ukraine wehrt seit fast 19 Monaten eine russische Invasion ab.
Schwere Luftangriffe
Russland überzog die Ukraine am frühen Morgen mit schweren Luftangriffen. In Kiew habe es im Bezirk Darnyzkyj eine Explosion gegeben, herabfallende Trümmerteile hätten Wohngebäude beschädigt, berichteten ukrainische Medien. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von sieben Verletzten. Auch aus anderen Stadtteilen wurde von Schäden berichtet. Die ukrainische Luftwaffe fing nach eigenen Angaben bei dem massiven Angriff 41 russische Marschflugkörper ab. Erstmals seit dem vergangenen Winter wurde auch das ukrainische Energiesystem wieder attackiert. Aus der Großstadt Riwne berichtete Gebietsgouverneur Witalij Kowal, Objekte der Energieinfrastruktur seien getroffen worden. In und um Riwne gebe es Stromausfälle.
Empfang im Weißen Haus
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj ist bei seinem Washington-Besuch am Abend von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen worden.
Selenskyj hatte zuvor den US-Kongress besucht und bei Gesprächen mit Abgeordneten und Senatoren für weitere Hilfen im Krieg gegen Russland geworben.
Der ukrainische Präsident erklärte anschließend, er zähle auf die „dauerhafte Unterstützung“ der USA. „Um zu gewinnen, müssen wir zusammenstehen. Und zusammen gewinnen.“ Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan kündigte unterdessen ein neues Paket mit Militärhilfen für Kiew an. Er stellte aber klar, dass das Paket keine Raketen vom Typ ATACMS umfasst, die Selenskyj sich wünscht.
