Hauptquartier getroffen

Der Stab der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim wurde mit Raketen beschossen.
sewastopol Raketen haben am Freitag das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Krim getroffen. Das Gebäude in der Hafenstadt Sewastopol wurde dabei schwer beschädigt, wie auf Video- und Fotoaufnahmen zu erkennen war. Das russische Militär meldete zunächst einen Toten, korrigierte diese Angaben aber später und sprach nur noch von einem Vermissten. Die ukrainische Armee reklamierte den Angriff für sich. „Am 22. September, gegen 12.00 Uhr, haben die ukrainischen Verteidigungskräfte einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands im vorübergehend besetzten Sewastopol ausgeführt“, teilte der Pressestab der ukrainischen Armee mit.
Nach Angaben des Gouverneurs der Krim, Sergej Aksjonow, schoss das russische Luftabwehrsystem mehrere Marschflugkörper über der Halbinsel ab. Der von Moskau ernannte Gouverneur Sewastopols, Michail Raswoschajew, bestätigte den Beschuss des Flottenhauptquartiers. Raswoschajew machte keine Angaben zu den Schäden, warnte aber vor weiteren Angriffen. Der Beschuss soll vorläufigen Angaben zufolge mit den vom Westen gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow erfolgt sein. Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimean Wind berichtete von mehreren schweren Explosionen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TASS lagen nach dem Angriff Trümmer noch mehrere Hundert Meter entfernt vom Einschlag. Eine große Anzahl an Krankenwagen sei zum Unglücksort unterwegs gewesen, hieß es. Die Behörden sperrten das Zentrum der Hafenstadt.
Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Schiffe dieser Flotte beschießen seit Beginn der breit angelegten russischen Invasion im Februar 2022 regelmäßig mit Raketen ukrainisches Gebiet.