AK-Umfrage: 55 Prozent plagen große finanzielle Sorgen

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer Online-Umfrage der Arbeiterkammer zur Teuerung gaben an, mit ihrem Einkommen gerade noch oder bereits nicht mehr über die Runden zu kommen.
Feldkirch Die Vorarlberger Arbeiterkammer hat bereits zum vierten Mal Vorarlberginnen und Vorarlberger zur Teuerung befragt. 699 Personen haben teilgenommen. Das Ergebnis: Die Sorge steigt.
Demnach hat jeder zweite Teilnehmer erklärt, dass er gerade noch oder schon nicht mehr über die Runden kommt. Bei der ersten Umfrage im Frühjahr 2022 waren es noch 38 Prozent. Damals haben auch neun Prozent angegeben, dass ihr Einkommen gar nicht mehr zum Überleben reicht. In der aktuellen Umfrage haben das 19 Prozent angegeben. Rund 60 Prozent können unerwartet große Ausgaben nicht mehr stemmen – also etwa, wenn die Waschmaschine defekt ist.
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Die AK hat auch Details abgefragt. Demnach spüren 92 Prozent der Befragten die Teuerung beim Einkauf im Supermarkt, 48 Prozent macht sie auch in der Freizeit und im Urlaub zu schaffen. Fast 40 Prozent kämpfen mit gestiegenen Wohnkosten und höheren Kreditrückzahlungen. Diese Entwicklung zeige sich auch bei den Konsumentenschützern, heißt es aus der AK. “Von Jänner bis Mitte Dezember 2023 verzeichneten sie mehr als 11.000 Anfragen, allein zum Thema Wohnen. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt etwa 9500.” Karin Hinteregger vom Konsumentenschutz fährt fort: “Wir spüren außerdem, dass die Menschen in Vorarlberg zunehmend auf jeden Euro angewiesen sind. Etwa wenn Menschen wegen 20 Euro zu viel auf der Handyrechnung zu uns kommen und enorm dankbar selbst für vermeintlich kleine erstrittene Beträge sind.”
AK-Präsident Berhnard Heinzle ist überzeugt: “Die Zahlen zeigen, dass wir dringend faire Lohnabschlüsse für die Beschäftigten im Land brauchen.” Er fordert zudem eine Mietpreisbremse, die auch in Vorarlberg wirkt.