Österreicher halten wenig von den Parteien

Gallup-Umfrage zeigt mäßige Sympathiewerte für die Parteien im Land. Expertin sieht für manche Parteien aber auch gute Nachrichten.
Darum geht’s:
- 44 Prozent sehen SPÖ positiv, Neos und ÖVP 37 Prozent.
- Regierungsparteien und FPÖ haben die meisten negativen Einschätzungen.
- 34 Prozent wollen SPÖ, ÖVP und FPÖ in nächster Regierung sehen.
Schwarzach Vertrauen ist gut, in der Politik sogar besser. Politiker und ihre Parteien haben allerdings ein Problem: Ihnen wird momentan wenig Sympathie entgegengebracht. Das Umfrageinstitut Gallup hat in einer Umfrage auswerten lassen, wie positiv oder negativ die Österreicherinnen und Österreicher den Parteien gegenüberstehen. Das Ergebnis ist für die Parteien wenig schmeichelhaft. Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle findet aber auch die ein oder andere Partei, die das Ergebnis positiv lesen können.

44 Prozent der 1000 Befragten sehen die SPÖ in einem sehr oder eher positiven Licht, 37 Prozent die Neos und die ÖVP, 36 Prozent die FPÖ, 33 Prozent die Grünen. Die meisten negativen Einschätzungen entfielen auf die Regierungsparteien und die FPÖ: Die Grünen lehnen 63 Prozent ab, ÖVP und FPÖ 58 Prozent. Die Bierpartei, deren Antritt bei der Nationalratswahl noch nicht fix ist, wird von 33 Prozent positiv beurteilt, die KPÖ von 29 Prozent.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
In der nächsten Regierung können sich die Österreicher jene drei Parteien, die derzeit auch die Wahlumfragen anführen, in etwa gleich gut vorstellen. 34 Prozent finden, die SPÖ soll darin vertreten sein, je 33 Prozent die ÖVP und die FPÖ. Die Neos würden 26 Prozent gerne in der Regierung sehen, die derzeit dort sitzenden Grünen 25 Prozent. Doch auch die Bierpartei, die zum ersten Mal im Nationalrat wäre, können sich 22 Prozent in der Regierung vorstellen, die KPÖ 14 Prozent.

Kathrin Stainer-Hämmerle betont: “Die Unzufriedenheit mit den Regierungsparteien ist bekannt. Interessant ist, welche Partei über die Kernwählerschaft hinausstrahlen kann.” Die Grünen und die Neos würden zwar nur rund 25 Prozent gerne in der Regierung sehen, aber: “Das ist das Doppelte vom Wert in den Umfragen. Ich würde sagen, da ist noch größeres Potenzial.” Anders sehe es bei der FPÖ aus. “Die Partei polarisiert am stärksten und man sieht, dass sie das Potenzial eigentlich ausgeschöpft haben.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Der FPÖ und der SPÖ trauen je 35 Prozent zu, positive Veränderungen in Österreich herbeiführen zu können, den Neos 33 Prozent. Schlechter schneiden die Regierungsparteien ab – von der ÖVP glauben das 32 Prozent, von den Grünen 28 Prozent. Allerdings schreiben teils auch Sympathisanten anderer Parteien ÖVP und SPÖ Problemlösungsfähigkeit zu, während bei der FPÖ hauptsächlich die eigene Wählerschaft daran glaubt. “Es ist bezeichnend, dass den Oppositionsparteien die größere Problemlösungskompetenz zugeschrieben wird. Da sieht man die Unzufriedenheit mit der Regierung.” Generell sei das Ergebnis vor allem für die ÖVP schlecht, fährt die Politologin fort. “Die Generalstimmung ist gegen die Kanzlerpartei. Aber schlechte Vertrauenswerte für die Politik sind für Regierende immer ein größeres Problem. Die anderen können eher den Wunsch nach Veränderung bedienen.” Aber ob sie die Situation nutzen können, zeige sich eh erst am Wahltag. Bis dahin kann noch viel passieren.