Immobilienkäufe im Land sind eingebrochen

Politik / 20.03.2024 • 17:06 Uhr
Drohne, Luftbilder, Drohnenbilder - Ruine Alt-Ems, Hohenems, unteres Rheintal
Im Rheintal ist Wohnen besonders teuer. Das Wohnpaket soll dem ein wenig entgegensteuern. VN/Steurer

Nationalrat segnet Wohnpaket ab. Käuferinnen und Käufer sollten noch bis 1. April mit dem Kauf warten.

Schwarzach, Wien Vorarlbergs Immobilientransaktionen haben sich im Vergleich zum Jahr 2021 fast halbiert. Das geht aus einer Auswertung des Maklerkonzerns Remax hervor. Die Bundesregierung versucht, den Markt wieder anzukurbeln. Das Wohnpaket hat am Mittwoch den Nationalrat passiert. Mit den Käufen fürs Eigenheim sollte man demnach noch bis April warten – zumindest wenn man sich die Gebühr für die Eintragung ins Grundbuch sparen möchte.

4778 Immobilien sind im vergangenen Jahr in Vorarlberg über den virtuellen Ladentisch gewandert. Das sind so wenig wie zuletzt im Jahr 2014. Seitdem ist der Wert stetig gestiegen, bis vor zwei Jahren mit 8707 Transaktionen ein Höchstwert erzielt worden ist. Seitdem geht es rapide bergab.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) macht dafür vor allem die Zinsentwicklung und die Preise verantwortlich, die Politik sieht die strengen Kreditrichtlinien der FMA als einen Hauptgrund. Jedenfalls kann die Politik alle drei Begebenheiten wenig beeinflussen. Also versucht sie es anders. Der Nationalrat hat am Mittwoch das von der Bundesregierung angekündigte Wohnpaket in Teilen beschlossen. Wie berichtet werden etwa die Bundesländer finanziell unterstützt, damit die Wohnbauförderung mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent auf höchstens 200.000 Euro vergeben werden kann. Vorarlbergs Wohnbauförderung beträgt momentan höchstens 150.000 Euro bei 1,25 Prozent Zinsen. Theoretisch könnte die Landesregierung dennoch bis zu 22 Millionen Euro zusätzliches Geld ausleihen, um es um 1,5 Prozent zu verleihen. Der Topf der Bundesregierung für ganz Österreich beträgt 500 Millionen Euro.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Infogram angezeigt.

Doppelt so viel wird sie für den gemeinnützigen Wohnbau ausgeben. Eine Milliarde wird auf die Länder aufgeteilt, um insgesamt 10.000 neue gemeinnützige Mietwohnungen, 10.000 neue Mietkaufwohnungen und 5000 sanierte Wohnungen auf den Markt zu bringen. Dieses Geld ist an Bedingungen geknüpft, wie eine verpflichtende PV-Anlage. Vorarlberg erhält davon 43 Millionen Euro.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Auch die Befreiung von der Grundbuch-Eintragungsgebühr ist beschlossen worden. Aber Vorsicht: Sie gilt erst, wenn der Kaufvertrag nach dem 1. April abgeschlossen worden ist. Zudem darf der Antrag auf Änderung im Grundbuch erst ab 1. Juli einlangen. Das hat praktische Gründe, erklärt eine Sprecherin des Justizministeriums auf VN-Anfrage: “Um die Gebührenbefreiung technisch umzusetzen, muss die Software, die zur Einbringung von Grundbuchgesuchen verwendet wird, geändert werden.” Dafür bleiben jetzt drei Monate Zeit. “Darüber hinaus müssen sich die zuständigen Bediensteten im Grundbuch mit den neuen Befreiungsbestimmungen vertraut machen.” Zwischen Unterzeichnung und Eintragung ins Grundbuch würden sowieso mehrere Monate vergehen. Sollte es doch früher nötig sein, könne man mit Vormerkungen arbeiten, heißt es weiter. Vorausgesetzt, die Wohnung dient als Hauptwohnsitz. Die Befreiung der Gebühren für den Grundbucheintrag und für das Pfandrecht gilt bis zu 500.000 Euro. Ab einem Preis von zwei Millionen Euro fällt die Gebührenbefreiung komplett.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.