Kinderbetreuung: Ferientarife werden angepasst
![ABD0012_20240218 – DORTMUND – DEUTSCHLAND: 13.02.2024, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Erzieherin Petra Hahn betrachtet in der stdtischen ÇFABIDO-Kita Berliner Stra§eÈ mit einem Kind Bildkarten. Einer Studie des Leibniz-Instituts fr Bildungsverlufe zufolge profitieren Kinder aus bildungsfernen Familien in kognitiver Hinsicht – Sprache und erstes mathematisches Verstndnis – stark, Kinder aus eher privilegierten Familien hingegen nicht. (zu dpa ÇKita […]](/2024/05/ABD0012-20240218-1-768x512.jpg)
Landtagsbeschluss zielt auf ganzjährige Tarife in Kindergärten ab.
Schwarzach Ferien können teuer werden. Daran sind nicht die Urlaubspläne schuld, sondern manche Tarife in den Kindergärten. Einzelne Gemeinden verrechnen in den Sommermonaten mehr als während des Schuljahres. Ein einheitliches Vorgehen gibt es nicht. Darüber diskutierte am Mittwoch auch der Landtag. Das Ergebnis: Künftig soll für alle Kindergärten auch im Sommer das gleiche gelten.
Budget belastet
Eine Gemeinde, die für die Ferienbetreuung mehr verrechnet, ist Schlins, bestätigt Bürgermeister Wolfgang Lässer den VN. „Die Erfahrung zeigt, dass viele Eltern ihre Kinder für die Sommerferienbetreuung anmelden und dann doch nicht schicken. Wir haben aber das Personal eingeteilt und müssen dieses auch entlohnen.“ Der höhere Betreuungstarif solle dem entgegenwirken. Außerdem sei er eine zusätzliche Einnahmequelle. „Die Bildung und Betreuung der Kinder kostet uns extrem viel Geld. Wir werden vom Land gut unterstützt, aber es belastet unser Budget kräftig.”

In der Kinderbetreuung für die Null- bis Dreijährigen gibt das Land einen verpflichtenden Tarifkorridor vor, der ganzjährig gilt. In den Kindergärten handelt es sich lediglich um eine Empfehlung. “Von September bis Juni halten sich alle daran”, sagt die zuständige Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. “Das müssen wir auch im Sommer schaffen.” Sachlich gebe es in den Gemeinden keinen Grund, mehr zu verlangen. “Das Personal kostet immer gleich viel.” Zusätzlich zahle das Land ja ganzjährig eine Personalförderung, die mindestens 60 Prozent der Personalkosten decke, betont Schöbi-Fink.

Der Landtag ersucht die Landesregierung nun, auch im Sommer den „Noramlpreis“ zu erreichen. Sollte dies in Rücksprache mit dem Gemeindeverband nicht klappen, seien „die derzeitigen Tarifempfehlungen ganzjährig verpflichtend zu machen“. Schöbi-Fink betont, dass die betreffende Richtlinie geändert werde: “Das tun wir nur gemeinsam mit dem Gemeindeverband”, allerdings sei dies bis Sommer nicht mehr machbar. Einzelne Gemeinden würde die höheren Tarife aber jetzt schon von sich aus anpassen.
Auch Wolfgang Lässer ist bewusst, dass die Möglichkeit fallen könnte, im Sommer mehr für die Betreuung zu verrechnen: „Es ist auch verständlich, dass es für manche nicht nachvollziehbar ist, dass die Sommerbetreuung mehr kostet.“ Wenn jemand Bedarf habe, werde dieser gedeckt. Das verursache aber Mehrkosten, die ebenso zu decken seien.

Einigkeit bei Leistbarkeit
Der Thüringer Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Harald Witwer geht bereits einen anderen Weg. Es sei klar, dass die gleichen Tarife über das ganze Jahr gelten müssen. Neos-Klubobmann Johannes Gasser hofft auf eine verbindliche Einführung einer Tarifobergrenze. Es könne nicht sein, dass der berufliche Wiedereinstieg zum Nullsummenspiel werde. Die SPÖ fordert ebenso Leistbarkeit, gleichzeitig erneut einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Die FPÖ will auch ein günstiges Angebot und wiederholt die Forderung nach einem Familiengeld für alle, die mit ihren Kindern daheim bleiben.
Kosten der Ferienbetreuung
In Dornbirn kostet ein Betreuungstag im Kindergarten bis 17 Uhr samt Mittagessen 24,77 Euro. In Feldkirch sind es 18,44 Euro pro Tag. Rechnet man den wöchentlichen Betrag in Bregenz auf einen Tag um, kommt man auf 9,44 Euro pro Tag mit Mittagessen. In Lauterach bezahlt man ohne Mittagessen 22 Euro pro Woche für Halbtagesbetreuung. Im Kindergarten in Langen bei Bregenz sind es 38,50 Euro pro Tag.