Wer jetzt im Land mit schnellem Internet rechnen kann

Politik / 21.06.2024 • 16:58 Uhr
Wer jetzt im Land mit schnellem Internet rechnen kann
illverke vkw investieren kräftig in den Glasfaserausbau. illwerke vkw

Energieversorger steigt groß in Glasfaserausbau ein: Bei illwerke vkw Hauptversammlung wurden die Weichen für ein 340-Millionen-Investment gestellt.

Bregenz Der Glasfaserausbau im Land nimmt Fahrt auf. Bei der Hauptversammlung der illwerke vkw wurde jetzt grünes Licht für den Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes gegeben. 340 Millionen Euro sollen in den nächsten zehn Jahren in eine Schlüsselinfrastruktur der Zukunft investiert werden. Schnelles Internet gilt als ein wesentlicher Standortfaktor. Vorarlberg will eine Führungsrolle übernehmen und mit großem finanziellem Aufwand vor allem auch den ländlichen Raum stärken.

Christof Germann
“Wir wollen ein verlässlicher Versorger, aber auch ein Zukunftsgestalter sein”, so illwerke vkw Vorstandschef Christof Germann. illwerke vkw

Hohe Versorgungssicherheit und günstige Preise würden die illwerke vkw bei kritischer Infrastruktur kennzeichnen, sagt der Vorstandsvorsitzende Christof Germann. Man habe sich den Glasfaserausbau als Geschäftsfeld gut überlegt. “Wir wollen ein verlässlicher Versorger, aber auch ein Zukunftsgestalter sein.” Glasfaser gilt als der zukünftige Goldstandard bei der Datenübertragung und maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit einer ganzen Region.

In 66.000 Haushalten und Betrieben in Vorarlberg sind durch das neue Magenta-Glasfasernetz Bandbreiten bis zu 1 Gigabit/s ab sofort verfügbar.   APA

Ein erster Fokus liegt auf den Talschaften, wo schnelles Internet rar ist und private Anbieter aus wirtschaftlichen Gründen zurückhaltend agieren. Für solche benachteiligten Gebiete gibt es über Förder-Calls des Bundes auch finanzielle Mittel. Einige wenige Gemeinden wurden zuletzt auch berücksichtigt. Das reiche aber niemals, sagt Landeshauptmann Markus Wallner. Der Glasfaserausbau würde so nur langsam oder gar nicht stattfinden. “Mit dem Engagement der illwerke vkw können wir uns von der Abhängigkeit dieser Bundesförderungen lösen und den Ausbau deutlich beschleunigen”, so Wallner als Eigentümervertreter des Energieversorgers.

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In den Talschaften des Landes wurden in den letzten Jahrzehnten große Summen in Straßen, öffentlichen Verkehr, Energienetze oder Kanalisation investiert. Infrastrukturthemen der Vergangenheit: Die Infrastruktur der Zukunft sei eben auch eine Digitale, so Landeshauptmann Wallner. “Wenn wir in Stadt und Land die gleichen Lebensverhältnisse wollen, dann müssen wir für den ländlichen Raum auch etwas tun.” Der Glasfaserausbau gilt bei den Bemühungen, die Abwanderung gering zu halten, als eine der entscheidenden Maßnahmen. Es würden Arbeitsplätze geschaffen.

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Mit zwei Drittel der 340 Millionen Euro fließt der Großteil des Investments der illwerke vkw in den ländlichen Raum. “Wir kooperieren beim Ausbau mit allen 24 Gemeinden des Bregenzerwaldes und allen 10 Gemeinden im Montafon”, sagt Vorstandsmitglied Gerd Wegeler. Während im Bregenzerwald der Startschuss in sieben Gemeinden bereits erfolgt ist, soll der schwerpunktmäßige Ausbau im Montafon 2026 beginnen. Kooperationsgespräche gäbe es zudem bereits mit dem der Regio Großes Walsertal. Vom illwerke vkw Engagement sollen später aber auch das Leiblachtal, Klostertal oder Brandnertal profitieren. 60.000 Anschlüsse könnten insgesamt in den Talschaften entstehen. Der Energiehersteller wird dabei nicht als Provider auftreten, sondern das Netz via “Open Access” anderen zur Verfügung stellen.

Wer jetzt im Land mit schnellem Internet rechnen kann

Neben den Talschaften haben die illwerke vkw auch die Ballungszentren im Auge. Welche Regionen hier ausgebaut werden sollen, sei aber noch offen. Mit den vielen unterschiedlichen Playern am Markt gelte es, sich abzustimmen. Dafür habe man auch einen einheitlichen Glasfaserstandard geschaffen, so Landeshauptmann Wallner. Dass diese Großinvestition in eine Zukunftsinfrastruktur überhaupt möglich sei, liege an der Ertragskraft der illwerke vkw. “Der Erfolg eines Landesunternehmens kommt so der Bevölkerung zugute.”

Markus Wallner, Marco Tittler und Hans-Peter Lorenz
“Der Erfolg eines Landesunternehmens kommt der Bevölkerung zugute”, sagt Landeshauptmann Markus Wallner. VN/Hartinger

Langfristig soll sich das finanzielle Engagement auch für die illwerke vkw lohnen. Natürlich würde es Wirtschaftlichkeitsrechnungen geben und der Businesscase in den nächsten Jahrzehnten auch aufgehen. “Wir haben den großen Vorteil, dass wir jedes Jahr 100 Kilometer Stromnetz legen”, so Vorstandschef Christof Germann. Und das auch in Gegenden, wo es sich für andere nicht lohnt.

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