Abgeordnete nehmen Abschied: Stolz auf Land, Aydin-Effekt und vieles mehr

Für viele Mandatare geht am Donnerstag mit der letzten regulären Landtagssitzung dieser Legislaturperiode eine Ära zu Ende. Mit den VN blicken einige von ihnen auf ihre Zeit im Landtag zurück.
Bregenz Es erinnert ein wenig an den letzten Schultag, wenn die Abgeordneten nach und nach den Sitzungssaal im Vorarlberger Landtag füllen. Bernie Weber macht in einem körperlichen Balanceakt ein Erinnerungsfoto, die Mandatare lachen, etwas Wehmut liegt in der Luft. Zwar dauert die Legislaturperiode noch an, allerdings ging am Donnerstag die letzte reguläre Landtagssitzung über die Bühne. Am 13. Oktober wird gewählt. Mindestens ein Drittel der 36 Mandatare kehrt danach nicht mehr in der bisherigen Funktion ins Landhaus zurück. In der ÖVP nehmen Klubobmann Roland Frühstück, sein Stellvertreter Thomas Winsauer, Steve Mayr sowie Susanne Andexlinger, Gabriele Graf, Christoph Thoma und Raphael Wichtl den Hut. Winsauer ist stolz auf das Land, das eines der sichersten, schönsten und wohlhabendsten Regionen in ganz Europa sei. Bei den Grünen verabschieden sich Christoph Metzler und Vahide Aydin, wobei letztere die erste Abgeordnete mit Migrationshintergrund im Landtag war. Der Aydin-Effekt habe bei den Gemeinderatswahlen 2010 und 2015 eingeschlagen. Migrantinnen und Migranten seien sichtbarer geworden, erzählt sie. Stolz ist sie auf die Implementierung des Integrationsausschusses. Eine niederschwellige Anlaufstelle für Menschen, die Alltagsrassismus erleben, sei noch zu schaffen. Bei der SPÖ verabschieden sich Elke Zimmermann und Martin Staudinger. Er berichtet von einem guten Umgang mit Kolleginnen und Kollegen aller Parteien: “Das ist wichtig. Nur im Dialog kann Politik alle Blickwinkel miteinander zu einer Lösung für alle bilden.” Thomas Hopfner, der als Sozialdemokrat einzog und parteifrei wurde, geht ebenso. “Vertrauen in den Staat, die Verwaltung und in die Politik sind unverzichtbar”, sagt er. Das sei die große Herausforderung der Zukunft. Bei der FPÖ verabschiedet sich voraussichtlich Nicole Feurstein-Hosp aus dem Landtag, die maximal über die Landesliste einziehen könnte. Sie wolle Teil eines starken, freiheitlichen Teams sein, sagt sie. Neos-Klubobmann Johannes Gasser wechselt aller Voraussicht nach in den Nationalrat. Er habe in den vergangenen fünf Jahren viel gelernt und sein Bestes gegeben. “Ich wünsche mir, dass der Landtag ein Ort einer positiven Debattenkultur bleibt.”


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