Mögliches “Haus Vorarlberg” für Studenten: Baustart schon im Herbst

Politik / 29.08.2024 • 12:57 Uhr
Mögliches "Haus Vorarlberg" für Studenten: Baustart schon im Herbst
Gehbauer (links) und Leiter präsentieren die Detailpläne zum “Haus Vorarlberg”. SPÖ

SPÖ präsentiert Pläne für Heim mit 150 Plätzen für Vorarlberger Studenten. Baustart bereits fix, Land müsste sich nur anhängen.

Dornbirn Wohnen ist nicht nur in Vorarlberg für viele zu einem finanziellen Kraftakt geworden. Studentinnen und Studenten in den Universitätsstädten kämpfen seit jeher mit den Kosten für ihre Bleibe. Plätze in Studentenheimen sind rar, weshalb einige Bundesländer extra Plätze – wenn nicht sogar Heime – für ihre Studentinnen und Studenten organisieren. Die Vorarlberger SPÖ brachte deshalb den Vorschlag eines “Haus Vorarlberg” in Wien kürzlich in die politische Diskussion ein. Jetzt präsentiert sie bereits konkrete Pläne. Mehr noch: Spatenstich für das Heim ist im Oktober oder November geplant. Die Landesregierung müsste rund 400.000 Euro pro Jahr in die Hand nehmen, um es in ein “Haus Vorarlberg” zu verwandeln.

Das Projekt steht, ist genehmigt, ausfinanziert und kann angegangen werden. Die gewerkschaftsnahe Wiener Wohnbauvereinigung (WBV-GPA) hat bereits mehrere Heime errichtet, im Oktober oder November soll der Baustart für das nächste Heim erfolgen. Rund 300 Plätze für Studentinnen und Studenten, Lehrlinge und junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind vorgesehen. SPÖ-Chef Mario Leiter hat sich mit WBV-Chef Michael Gehbauer zusammengesetzt und folgenden Plan erdacht: Das Land Vorarlberg könnte 150 Wohnungen für Vorarlberger Studentinnen und Studenten fördern, das Haus würde den Namen “Haus Vorarlberg” tragen. Details müssten in Verhandlungen geklärt werden.

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So soll das “Haus Vorarlberg” aussehen. WBV

Ein Heimzimmer würde rund 600 bis 700 Euro pro Monat kosten. Vorarlberg könnte die Miete pro Platz mit 200 Euro monatlich fördern, was bei 150 Wohnungen 360.000 Euro pro Jahr ausmacht. Vorarlberg müsste sich für eine gewisse Zeit, etwa 20 Jahre lang, dazu verpflichten, die Wohnungen wären für Vorarlbergerinnen und Vorarlberger reserviert. “Dem Land entstehen keine Baukosten. Studierende können beim Land ansuchen, das Land leitet die Namen an die WBV weiter, die erledigt den Rest. Dem Land würde auch nicht wirklich Mehrarbeit entstehen”, lobt Leiter die eigenen Pläne.

Das neue Heim bietet Gemeinschaftsräume, Partyräume, Proberäume für Musikerinnen und Musiker und entsteht zentral in Wien. Die Heimzimmer werden zudem wöchentlich geputzt, ein Paket mit Anschlüssen für Internet, TV und Telefon ist ebenfalls dabei, wirbt Gehbauer für das neue Projekt.

Leiter möchte in der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode einen Antrag dazu einbringen – entweder im Landtag, falls die SPÖ in der Opposition landet, oder in der Regierungssitzung, falls es die SPÖ in die Landesregierung schafft.

Von der ÖVP kommt allerdings schon ein “Nein”, zumindest vom scheidenden Landtagsabgeordneten Raphael Wichtl. Vorarlbergerinnen und Vorarlberger würden auch in anderen Städten studieren, weshalb nicht nur Vorarlbergs Studentinnen und Studenten in Wien unterstützt werden dürften. Stipendien und andere Unterstützungsmaßnahmen würden da mehr helfen, sagt Wichtl. Fix ist nur eines: Gebaut wird es ohnehin – mit oder ohne Vorarlberg.