Jetzt der Wälderexpress: Schienenausbau wird zu einem zentralen Thema der Landtagswahl

Im Endspurt vor der Landtagswahl rückt der Ausbau des Schienenverkehrs in Vorarlberg als Schlüsselthema in den Fokus. Nach den Grünen und der Forderung nach einer neuen Straßenbahn, bringen die Neos den Wälderexpress ins Spiel.
Schwarzach Es hat sich im Endspurt vor der Landtagswahl nun zu einem zentralen Thema herauskristallisiert: Der Ausbau des Schienenverkehrs in Vorarlberg ist sechs Wochen vor der Landtagswahl am 13. Oktober großes Thema in Vorarlberg. Sei es eine neue Straßenbahn von Höchst nach Lustenau über Dornbirn oder der Ausbau des Bahnverkehrs: Mehr Schienen benötige das Land, fordern die Grünen. Nun setzt sich auch Neos mit dem “Wälderexpress” auf das Thema.

Der Schienenausbau ist für die Neos Bedingung für eine mögliche Koalition nach der Wahl, betonte Spitzenkandidatin Clauda Gamon: “Das Thema der Verkehrsentlastung durch schlaue Schienen-Anbindungen und einem Schienen-Ausbau muss in den kommenden Koalitionsvertrag. Für die Anbindung der Täler gebe es bereits zwei wegweisende Zukunftsprojekte, sagt Gamon: Der Wälderexpress und die Verlängerung der Montafonerbahn.
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Damit könnten die Neos auch vor der Wahl einen Nerv bei den Wählerinnen und Wählern treffen. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Spectra im Auftrag der VN sind für 36 Prozent der Befragten der “Schutz der lokalen Umwelt” und für 31 Prozent der Befragten “Verkehr und Infrastruktur” wichtig.
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Dass es keine Schienen in die Naherholungsgebiete Montafon und Bregenzerwald gibt, hält Gamon für ein Versäumnis. “Von der Vollanbindung unserer Täler durch die Schiene profitieren nicht nur das Rheintal und die Talschaften selbst, sondern auch die Wirtschaft.” Und auch innerhalb des Bregenzerwaldes könne mit gut positionierten Haltestationen, die Lebensqualität in den Gemeinden erhöht werden, meint Gamon.
Rhomberg plante Projekt mit autonom fahrendem Zug
Für einen Wälderexpress müsste man zudem nicht bei Null beginnen. Das Projekt ist durch die Vorarlberger Rhomberg Gruppe bereits detaillierter geplant. Das Unternehmen will mit einem autonom fahrenden Zug das Rheintal mit dem Bregenzerwald verbinden. Sowohl Trassierung als auch Finanzierung seien solide umsetzbar, erklärte Geschäftsführer Hubert Rhomberg. Dem Finanzierungskonzept zufolge soll ein Großteil des Investments über europäische Fördertöpfe erfolgen. Die Höhe des Gesamtaufwands bezifferte er nicht.
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Die Route soll von Dornbirn-Wallenmahd über Bersbuch und Andelsbuch nach Egg führen. Eine zweite Strecke soll in Bersbuch nach Bezau abzweigen und in Mellau enden. Laut Rhomberg hat die Trasse eine Gesamtlänge von 44 Kilometern. Rund ein Drittel der Strecke würde unterirdisch verlaufen.
Radweg als Alternative
Zwischen Bersbuch und Dornbirn-Gütle ist ein sechs Kilometer langer Fahrradtunnel vorgesehen, der parallel zum Bahntunnel geführt wird. “Damit kann ich alternativ aus dem Bregenzerwald auch einfach und bequem ins Rheintal hinunterrollen”, sagt Rhomberg.
Direkte Anbindungen an die Ski- und Wandergebiete sind ebenso Teil der Planung wie eine Verknüpfung mit den S-Bahnen im Rheintal und den Verbindungen nach Lindau (Deutschland) und St. Margrethen (Schweiz). “Von Dornbirn aus sind wir in nur 26 Minuten in Mellau, nach Egg sind es sogar nur 23 Minuten”, sagte Rhomberg. Das autonom fahrende Wagenmaterial solle zudem besonders umweltschonend durch Wasserstoff oder per Akku angetrieben werden.
Gamon betont: “Die nächste Landesregierung muss jedenfalls mit einem klaren Bekenntnis zum sinnvollen Schienenausbau in die nächste Legislaturperiode starten.”