Johannes Gasser: “Da wurde mir klar, ich muss selber in der Politik aktiv werden”

Politik / 16.09.2024 • 15:21 Uhr
Johannes Gasser, Neos
Der Neos-Spitzenkandidat Johannes Gasser im Wahlkampf.

Der Neos-Spitzenkandidat zur Nationalratswahl über seine politischen Anfänge, wie das Leben wieder leistbarer und die Politik sauberer werden soll.

Schwarzach Johannes Gasser war schon immer politisch interessiert. Er hat mit 15 Jahren nicht nur das Europaquiz – einen Wettbewerb für politische Bildung – gewonnen, sondern war auch in Mellau in der Jugendarbeit aktiv. 17 Jahre später ist er Spitzenkandidat der Vorarlberger Neos zur Nationalratswahl. Am Montag trifft er bei der Wahldiskussion von VN und ORF auf seine Mitbewerber Magnus Brunner (ÖVP), Antonio Della Rossa (SPÖ), Thomas Spalt (FPÖ) und Nina Tomaselli (Grüne).

Johannes Gasser: "Da wurde mir klar, ich muss selber in der Politik aktiv werden"

Gasser ist seit fünf Jahren Landtagsabgeordneter der Neos und seit 2020 Gemeindevertreter und Obmann des Sozialausschusses in Mellau. Die Erfahrungen in der Jugendarbeit brachten ihn in die Politik. „Als ich einmal unsere Aktivitäten und Ziele präsentierte, gab es in der Gemeindevertretung nicht wirklich viel Verständnis für unsere Anliegen: Da wurde mir klar: Ich muss selber in der Politik aktiv werden, damit unsere Anliegen auch gehört werden.“

Johannes Gasser: "Da wurde mir klar, ich muss selber in der Politik aktiv werden"

So absolvierte Gasser während des Studiums verschiedene Praktika und sammelte als parlamentarischer Mitarbeiter Erfahrung, bevor er in die erste Reihe wechselte. Nach dem Rückzug der einstigen Vorarlberger Neos-Chefin Sabine Scheffknecht wurde er Klubobmann im Landtag und stellvertretender Landessprecher von Claudia Gamon.

Johannes Gasser, Neos
Johannes Gasser (2.v.r) an seinem ersten Tag bei den Neos. Mit dabei: Claudia Gamon (r.) und der heutige Generalsekretär Douglas Hoyos. Neos

Vorschläge hat der 33-Jährige genug. Müsste er aus drei Themenbereichen wählen, würde er Folgendes ändern. Erstens: „Für junge Menschen und Familien ist es immer schwieriger, sich etwas aufzubauen. Die hohe Steuerquote verhindert, dass sich mehr zu arbeiten auszahlt und man sich etwas auf die Seite legen kann“, sagt er. Daher brauche es finanziellen Spielraum im Budget. Die Steuern gehörten runter, die Nettolöhne rauf. Zudem soll ein Steuerfreibetrag von 3000 Euro jährlich das Sparen attraktiver machen. Zweitens sieht der Neos-Kandidat in der Bildungspolitik Luft nach oben. „Wir brauchen in Österreich 20.000 zusätzliche Lehrkräfte – von der Pädagogin über die Sozialarbeiterin bis hin zur administrativen Hilfskraft.“ Bürokratie dürfe nicht Zeit mit den Kindern stehlen. Drittens würde Johannes Gasser bei der Politik selbst ansetzen: Halbierung der Parteienförderung, gläserne Parteikassen, Ende von intransparenten Postenvergaben, Stärkung der direkten Demokratie auf Gemeindeebene.

Im Nationalrat will sich Gasser insbesondere in den Bereichen Sozial-, Arbeitsmarkt- und Familienpolitik engagieren. Dabei will der Neos-Kandidat seine Erfahrungen aus der Arbeit im Vorarlberger Landtag einbringen.

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Sommerurlaub 2024. Roadtrip in Nordspanien: von Barcelona bis ins Baskenland.

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