Neubau des modernen Schlachthofs in Rankweil startet im Frühjahr

2026 soll der neue Schlachthof in Rankweil in Betrieb gehen. Laut Beteiligten seien nun alle Grundlagen für einen Baustart im kommenden Jahr gegeben. Bei den Büroräumlichkeiten wurden noch einmal Kosten reduziert, um die Inflation etwas abzufedern und im Budget zu bleiben.
Schwarzach In Vorarlberg wird ein wichtiger Schritt gesetzt, um die Wertschöpfung bei der Fleischproduktion im Land zu erhalten und Tiertransporte zu reduzieren. Bereits 2022 wurde der große Schlachthof Dornbirn geschlossen. Seither wird an einer Lösung für einen modernen Schlachthof gearbeitet. Nun sind alle Grundlagen gegeben, damit der Schlachthofneubau in Rankweil kommendes Frühjahr endlich starten kann, bestätigt Gerhard Fruhauf, Obmann der Ländle-Viehvermarktung den VN. Es hatte wiederholt Verzögerungen gegeben, ursprünglich hätte der Betrieb schon Anfang des Jahres starten sollen. Die Frage des Grundstückseigentums musste noch geklärt werden, es steht nun im Eigentum der eigens gegründeten Betreibergesellschaft.
Am Donnerstag wurde der Baurechtsvertrag noch einmal von allen Beteiligten besprochen, wie die VN erfuhr. Dazu zählen die Ländle Vieh-Vermarktung, Maschinenring, die VMG, Spar-Lieferanten, der Bio-Verband Vorarlberg, eine Privatperson, Markus Gstach und Reinhard Hofer, der Schlachtabfälle verarbeitet.
Der Betrieb von Markus Gstach in Rankweil hat die größten Schlachtkapazitäten in Vorarlberg übernommen. An diesem Standort soll die neue Schlachteinrichtung auf höchstem technischem Stand entstehen. “Baueingabe sollte noch dieses Jahr erfolgen, damit die Bauverhandlung Anfang nächstes Jahr stattfinden kann”, sagt Fruhauf weiter. Der “sportlich-ambitionierte Plan” sei, die Bauphase nächstes Jahr zu schaffen und mit Beginn 2026 in der neuen Anlage schlachten zu können.
Kosten bei 4,5 Millionen Euro
Bei der Besprechung am Donnerstag standen auch die Kosten im Zentrum. “Das ganze natürlich mit Blick auf Tirol, wo es zwei Schlachthofpleiten gab”, betont Fruhauf. Daher sei noch einmal abgespeckt worden. Wartebereich, Schlachtband, Betäubebereich bleiben aber gleich, “auf dem höchsten Tierwohlstandard, den es aktuell gibt”, betont Fruhauf. Bei dem Bürogebäude konnte reduziert werden. “Das heißt im Prinzip, dass die Kosten aufgrund der hohen Inflation gleich bleiben. Der Rahmen bleibt bei 4,5 Millionen Euro”, sagt er.
Die Kapazitäten sollen groß genug sein, um die Vorarlberger Bedürfnisse abzudecken, auch wenn es noch etwas mehr werden sollte. Platz in den Kühlräumen wäre für circa 70 bis 80 Stück große Rinder und 120 Stück Kälber oder Schweine. 6000 bis 7000 Rinden sollen – wie bereits jetzt – geschlachtet werden. Es sei aber theoretisch möglich, diese Zahl noch um 1000 bis 2000 Rinder zu erhöhen.
14.338 Rinder in Vorarlberg geschlachtet
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620.000 Rinder, 4,64 Millionen Schweine und 172.000 Schafe wurden im Vorjahr in Österreich laut Statistik Austria geschlachtet. In Vorarlberg wurden 14.338 Rinder, 10.859 Schweine, 9600 Schafe und 1345 Ziegen bei untersuchten Schlachtungen gezählt. Dazu kommen 7906 Kälber unter acht Monaten und 455 Jungrinder unter einem Jahr. Aufgrund der Teuerung in Vorarlberg wurde es zuletzt für Landwirte wieder lukrativer, ihre Nutztiere im benachbarten Ausland schlachten zu lassen.