Neuer Schlachthof wird endlich gebaut

Vor wenigen Tagen haben die Arbeiten in Rankweil begonnen. Mitte 2026 soll der Schlachthof die Arbeit aufnehmen.
Bregenz, Rankweil Was lange währt, wird irgendwann. Ob der neue Schlachthof auch gut wird, steht noch nicht fest. Aber zumindest ist er nach jahrelanger Warterei im Werden. Anfang August erging der Baubescheid, mittlerweile sind die Bagger aufgefahren. Sie reißen gerade ein altes Stallgebäude ab, an dessen Stelle der neue Schlachthof gebaut wird. Mitte 2026 soll der Betrieb aufgenommen werden.
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Es war eine lange Reise. Schon lange war bekannt, dass der Schlachthof in Dornbirn seine Pforten schließt. Noch bevor die Arbeit an den Schlachtbänken eingestellt wurde, suchte die Politik deshalb nach einer Nachfolge. Doch als Ende 2021 das letzte Tier in Dornbirn geschlachtet wurde, lag die Nachfolge in weiter Ferne. Ein Netzwerk von kleineren Metzgereien sollte die Kapazitäten sicherstellen, bis es einen neuen Schlachthof gibt. Die Politik diskutierte Standorte in Hohenems und Dornbirn, brachte schließlich einen Plan für eine Variante in Meiningen ins Spiel. Die Landesregierung ließ ein sündteures Konzept erstellen – das in der Schublade landete. Schließlich eine neue Idee: Bei der Metzgerei Gstach in Rankweil soll der neue Schlachthof entstehen. Die einst gegründete Vorarlberg Fleisch GmbH hatte ihre Daseinsberechtigung verloren. Eine neue Firma wird das Schlachten übernehmen: “Zämma Schlacht- und Zerlege GmbH”. 2023 gegründet, wartet sie allerdings immer noch auf den Schlachthof.

Immer wieder verzögerte sich der Bau, bei der Grundstücksübernahme kam es zu Problemen. Anfang August dieses Jahres trudelte schließlich der lang ersehnte Baubescheid ein. Noch im selben Monat begannen die Arbeiten. Als Erstes muss ein Schweinestall weichen, darauf wird ein Teil der Maschinenhalle errichtet, erläutert Gerhard Fruhauf, Obmann der Ländle-Viehvermarktung, den VN. “Dann kann an den bestehenden Schlachthof dran gebaut werden. Wenn der neue Bereich fertig ist, kann der alte abgerissen werden.” Damit ist auch gesichert, dass während der Bauphase weiter geschlachtet werden kann.
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700 Quadratmeter groß ist der Neubau. “Die Kapazität gewährleistet, dass wir einiges mehr bewältigen können als die Mengen, die bisher geschlachtet werden. Für Vorarlberg ist der Schlachthof richtig dimensioniert”, ist Fruhauf überzeugt. Im September soll der Spatenstich erfolgen, noch im Dezember soll ein Gebäude mit Dach stehen. “Dann kann man über die Wintermonate die ganze Technik installieren”, fährt Fruhauf fort. “Damit wir im Sommer 2026 in Betrieb gehen können.”
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Mit “Wir” meint Fruhauf die oben erwähnte GmbH. Sie besteht aus acht Gesellschaftern, darunter die Ländle Vieh Vermarktung und die Vermarktungsgemeinschaft für Ländle Qualitätsfleisch. Auch Bio Vorarlberg, der Maschinenring und Lieferanten von Spar sind beteiligt. Der Großteil, nämlich 48 Prozent, gehört weiterhin Markus Gstach von der gleichnamigen Metzgerei, er ist auch Geschäftsführer der neuen Firma. Damit sind unterschiedliche Abnehmer direkt beteiligt, für Fruhauf ein großer Vorteil.
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Während der Schlachthof in Rankweil also bald Gestalt annimmt, steht hinter einem kleineren Metzgereiprojekt ein großes Fragezeichen. Eine Genossenschaft plante, in St. Gallenkirch eine Metzgerei zu errichten. Wie die VN berichteten, sollte sie Ende 2025 die Arbeit aufnehmen. Mittlerweile steht dieses Projekt jedoch, berichtet Bürgermeisterin Elisabeth Kuster den VN. Das Paket sei noch einmal aufgeschnürt worden. In den kommenden Wochen soll entschieden werden, ob die Metzgerei überhaupt gebaut wird.
In Rankweil steht das hingegen schon längst fest. Und läuft alles nach Plan, könnte Mitte 2026 der lang diskutierte Landesschlachthof mit viereinhalb Jahren Verspätung die Arbeit aufnehmen.


