Erwartungen der Vorarlberger Prominenz an die neue Landesregierung

Die geladenen Gäste des Vorarlberger Landtags verraten im Rahmen der konstituierenden Sitzung am Mittwoch, was sie sich für die nächsten fünf Jahre erwarten.
Bregenz Personen wie Benno Elbs, Walter Schmolly und Verena Konrad zeigen, dass die Wünsche und Aussichten an die neue Legislaturperiode mit der schwarz-blauen Koalition so unterschiedlich sind wie ihre beruflichen und persönlichen Hintergründe.

„Ich glaube, das Spannende wird sein, wie wir mit den ganzen Herausforderungen, die uns bevorstehen, umgehen. Sei es im Gesundheitsbereich, wo wir einen massiven Fachkräftemangel in allen Disziplinen haben. Aber natürlich jetzt auch in letzter Zeit, mit den ganzen Umweltkatastrophen, gerade in Europa. Ich glaube, da ist es fast unabhängig, welche Regierung gerade gewählt worden ist. Da geht es darum, dass man wirklich schaut, dass man gemeinsam diese Herausforderung meistert.“
Philipp Kloimstein, Primar der Stiftung Maria Ebene

„Grundsätzlich erwarte ich mir eine fleißige Landesregierung, die wichtige Schritte setzt und auch umsetzt. Das Wichtigste ist jetzt einmal zu sehen, welche Ziele mit welchem Budget hinterlegt werden. Und da erwarte ich mir, dass vor allem die Themen Frauen und Gleichstellung mit einem ausreichenden Budget hinterlegt werden.“
Lea Putz-Erath, Geschäftsführerin von femail, Vorarlbergs Informations- und Servicestelle für Frauen

„Ich suche noch den Mut, erwarte mir aber eine Veränderung für alle in Vorarlberg. Nicht nur für die Industrie und die Wirtschaft, besonders für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“
Bernhard Heinzle, Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg

„Wir hoffen, dass wir die bisherige Arbeitsmarktpolitik gemeinsam mit dem Land so weiterführen können. Wir haben uns auf drei Zielgruppen konzentriert. Das sind Jugendliche, Personen mit geringen Qualifikationen und am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen. Hier gibt es im Rahmen einer Budgetvereinbarung ein gemeinsames Programm. Wenn wir das weiterführen und ausbauen können, dann treffen wir genau die Schwerpunkte am Arbeitsmarkt, die in Zukunft wichtig sein werden.“
Bernhard Bereuter, Landesgeschäftsführung AMS Vorarlberg

„Ich glaube, dass wir in Vorarlberg einfach einen sehr vernünftigen, kontinuierlichen, und sorgsamen Weg gehen und das wird auch in den kommenden fünf Jahren so geschehen. Ich erwarte mir also eigentlich eine ebenso gute Fortführung. Natürlich muss man auf neue Zeiten reagieren. Themen sind da sicher der finanzielle Druck und der Personalmangel. Aber ich denke, dass wir alle gut vorbereitet sind, um auf diese Entwicklungen reagieren zu können.“
Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Landeskrankenhäuser

„Meine Erwartungen sind, dass die Politikerinnen und Politiker wirklich ihr Herz für das Gemeinwohl einsetzen. Damit Menschen in Vorarlberg glücklich und sinnvoll leben können und niemand zurückgelassen wird, man also auch die Armen und Schwächeren nicht vergisst. Aus der theologischen Sicht sind für mich Gerechtigkeit zwischen den Menschen, die Zukunft der Erde und die Arbeit für den sozialen Frieden im Land wichtig. Aber auch alles, was wir für den Frieden auf der Welt tun können.“
Benno Elbs, Bischof von Feldkirch

„Ich erwarte mir, dass man objektiv und zuversichtlich in die Zukunft geht und etwas für das Land bewegt. Für die Polizei an sich wünsche ich mir die gleich gute Kooperation, die wir in den vergangenen Jahren hatten, dass wir da wirklich Hand in Hand weiterarbeiten. Denn Sicherheit geht uns alle etwas an.“
Uta Bachmann, Landespolizeidirektorin

„Im Regierungsprogramm gibt es eine Präambel, in dem die wichtigsten Orientierungen festgehalten sind. Darunter sind drei ganz wesentlich für den Sozialbereich, nämlich: Dass die Leute in diesem Land, die in Not geraten sind, auf das dichte soziale Netz vertrauen kann. Dass Leben und Wohnen für alle leistbar sein soll. Und drittens das Thema Chancengerechtigkeit, dass jeder Mensch Chancen hat, sich zu entwickeln, seine Persönlichkeit und Potenziale zu entfalten. Das empfinde ich als einen guten Rahmen, von dem ich mir erwarte, dass er gehalten wird. Und innerhalb von diesem Rahmen gibt es jetzt natürlich viele Themen, die man lösen muss. Schlussendlich geht es dabei natürlich oft um Geld. Meine Erwartung ist einfach, dass es einen sachlichen, aber natürlich auch menschlichen Blick in die Notlagen und Benachteiligungen im Land geben wird, sodass alle in Vorarlberg ein gutes Leben führen können.“
Walter Schmolly, Direktor der Caritas Vorarlberg

„Ich habe dieselben Erwartungen, wie ich sie in den vergangenen fünf Jahren in der Zusammenarbeit mit Christian Gantner als meinem Sicherheitslandesrat erfahren habe. Dieser wird ja von Landesrat Daniel Allgäuer abgelöst. Da wir das Bundesheer und nicht das Landesheer sind, ist die Zusammenarbeit natürlich im faktischen Bereich gar nicht so groß. Allerdings, wenn es um Einsätze geht, erwarte ich mir – und das ist für mich das Wichtigste – eine ganz enge Abstimmung und Koordinierung, so wie es unter dem Landesrat Gantner der Fall war. Aber durch das, was ich bis jetzt von Herrn Allgäuer gehört habe, bin ich überzeugt, dass das so weiterlaufen wird.“
Gunther Hessel, Vorarlbergs Militärkommandant

„Ich wünsche mir konstruktive Dialoge im Sinne der Bevölkerung und dass die wichtigen Themen unserer Zeit auch in der jetzigen Konstellation weiterhin eine große Bedeutung haben. Themen wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und Klimaschutz.“
Verena Konrad, Direktorin und Geschäftsführerin des Vorarlberger Architektur Instituts