Lopatka über Europas Verteidigungspolitik: “Wir stehen erst am Beginn”

Politik / 25.05.2025 • 13:54 Uhr
Reinhold Lopatka Vorarlberg Live
Reinhold Lopatka als Gast bei Vorarlberg-Live-Moderatorin Katharina Schad. VN/Prock

ÖVP-EU-Delegationsleiter Reinhold Lopatka spricht im Interview mit Vorarlberg Live über die Herausforderungen für Europa.

Bregenz Seit einem Jahr sitzt Reinhold Lopatka für die ÖVP im EU-Parlament und leitet die Delegation der österreichischen Volkspartei. Kürzlich war der Steirer auf Besuch in Vorarlberg. Im Interview mit Vorarlberg Live sprach er über zwei zentrale Themen seiner Arbeit: die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verteidigungspolitik.

„Wir haben an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Das gefährdet unseren Wohlstand“, warnte Lopatka mit Blick auf die vergangenen Jahre unter dem EU-weiten Green Deal. Zwar sei der Klimaschutz wichtig, doch man habe „überschießend“ reguliert. Nun finde eine Korrektur statt: „Die Industrie steht wieder im Zentrum. Aus dem Green Deal wurde der Clean Industrial Deal.“ Für den ÖVP-Politiker ist klar: Nur mit einer starken Wirtschaft könne Europa seinen sozialen Standard halten.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Neben ökonomischer Stabilität sieht Lopatka auch die Sicherheitspolitik als Baustelle mit dringendem Handlungsbedarf. Spätestens seit der russischen Invasion in der Ukraine sei klar, dass Europa sich militärisch neu aufstellen müsse. „Wir sind nicht mitten im Bau, wir sind am Beginn“, betonte Lopatka. Er verweist auf die Gründung eines EU-Verteidigungskommissariats und neue Budgetlinien. Doch es brauche mehr: „Allein bei Panzern haben wir 17 Modelle in Europa – die USA kommen mit einem aus.“

Trotz Neutralität müsse sich auch Österreich stärker einbringen. Gleichzeitig sieht Lopatka die Verteidigung nicht als rein nationale Aufgabe: „Wenn ich Europa ernst nehme, dann muss sich jedes europäische Land mitverantwortlich fühlen – auch an den Außengrenzen.“

Europa dürfe sich nicht in kleinteiliger Politik verlieren, sagt Lopatka abschließend: „Wir sind keine sechs Prozent der Weltbevölkerung. Wir brauchen Partner rund um den Globus.“

Zusammenfassung des Gesprächs mit Hilfe von KI erstellt