Neue ID Austria soll Bürgern das Leben erleichtern

Viele Behördenwege sollen ab sofort komfortabel und schnell am Handy erledigt werden können. Die VN haben sich angesehen, wie gut die neue App funktioniert.
Wien Gut Ding braucht Weile? Nachdem viele Österreicherinnen und Österreicher seit Jahren über die Bedienung des digitalen Amts fluchen, soll eine neue Version der ID Austria nun Abhilfe schaffen. Denn bislang scheiterten einige Menschen bereits am Einrichten der App. Am Dienstag präsentierte der zuständige Staatssekretär für Digitalisierung, Alexander Pröll (ÖVP), die Eckpunkte. Grundtenor: Die App soll einfach, intuitiv und europaweit einsetzbar sein.
Wieviele Menschen nutzen die ID Austria?
Bislang registrierten sich 3,9 Millionen Menschen, informierte Pröll bei der Pressekonferenz in Wien. Allein im Mai dieses Jahres meldeten sich die Nutzer 10 Millionen Mal an. Das ehrgeizige Ziel des Staatssekretärs ist, dass bis 2030 alle Menschen in Österreich eine ID haben.
Wofür kann man die neue ID Austria nutzen?
Sie bietet den Zugang zu mehr als 500 digitalen Anwendungen aus Verwaltung und Wirtschaft – rund um die Uhr – ohne Amtsweg. Das digitale Amt kann zum Beispiel verwenden werden, um einen Wohnsitzwechsel anzumelden, eine Urkunde zu beantragen oder einen eAusweis ausstellen zu lassen. Pröll warf in den Raum, dass die ID Austria auch für die Kontrolle eines Mindestalters auf Social Media genutzt werden könnte. Zudem gibt es nun eine übersichtliche Darstellung offener Signaturen.
Was muss man tun, um die neue Version zu erhalten?
Der Umstieg erfolgt automatisch: Die App ersetzt nahtlos die bisherige Anwendung “Digitales Amt”. Bestehende Anmeldungen bleiben dabei vollständig erhalten – es ist kein neuer Registrierungsschritt nötig.
Geht das nun alles einfacher, wie versprochen?
Ein erster Testlauf zeigt ganz klar: Ja. Das benutzerfreundliche Design verbessert die Orientierung deutlich – sowohl auf Smartphones als auch auf Tablets. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv, barrierefreier gestaltet und auf die mobile Nutzung optimiert. Neben biometrischen Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung kann nun auch das Gerätepasswort bzw. der PIN-Code als zweiter Faktor verwendet werden. “Der Biometriezwang fällt”, betonte Pröll. Das sei ein häufiger Kritikpunkt gewesen.
Wie wird die Sicherheit der sensiblen Daten gewährleistet?
Die App erfüllt laut Pröll die Anforderungen der eIDAS-Verordnung auf höchster Vertrauensstufe. Damit ist die ID Austria zudem auch europaweit rechtsgültig einsetzbar.
Wie steht Österreich insgesamt im Bereich Digitalisierung da?
Laut dem Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI), der den Stand der Digitalisierung in EU-Ländern bemisst, liegt Österreich laut Pröll aktuell auf Platz 9. In den kommenden Jahren will er Österreich in die Top 3 rücken.