Feldkirch sucht neuen Geschäftsführer für das Montforthaus

Politik / 10.09.2025 • 14:11 Uhr
Montforthaus Feldkirch, Symbolbild
Im Juli sind zwei vorübergehende Geschäftsführer bestellt worden. David Mathiessen

Zuletzt kam das Veranstaltungszentrum nicht aus den Schlagzeilen.

Feldkirch Das Montforthaus in Feldkirch sucht einen neuen Geschäftsführer. In der Stellenausschreibung der Stadt, der alleinigen Eigentümerin, heißt es: “Die Montforthaus Feldkirch GmbH betreibt mit dem architektonisch anspruchsvollen Montforthaus und dem traditionsreichen Alten Hallenbad zwei der spannendsten Kultur- und Veranstaltungsorte Vorarlbergs.” Zur Leitung der beiden Häuser werde eine erfahrene Persönlichkeit gesucht, die “mit Leidenschaft, Kreativität und Führungsstärke” deren Zukunft gestalte. Eines dürfte bereits feststehen: Auf die neue Geschäftsführerin, den neuen Geschäftsführer kommt eine spannende Aufgabe zu. Denn das Montforthaus sorgte heuer bereits mehrmals für Aufregung.

Feldkirch sucht neuen Geschäftsführer für das Montforthaus
Stellenausschreibung in den VN vom 10. September.

Momentan sind Bernhard Grabher und Fedor Celigoj als vorübergehende Geschäftsführer tätig. Die Krise hatte sich im Sommer zugespitzt. Zunächst wurde bekannt, dass der Vertrag des damaligen Geschäftsführers Markus Klebel zwar verlängert wird, allerdings zu Bedingungen, die für den Aufsichtsrat nicht tragbar waren. Klebel lehnte nach zehn Tagen Bedenkzeit ab. Schließlich legten vier Mitglieder des Aufsichtsrates ihre Mandate mit sofortiger Wirkung nieder – nicht ohne die Stadtspitze für deren Vorgangsweise zu kritisieren. Den Ereignissen vorausgegangen war ein Bericht des Bundesrechnungshofes, der dem Montforthaus ein verheerendes Zeugnis ausgestellt hatte. Unter anderem bemängelten die Prüfer, dass es nie eine schriftliche Strategie gegeben hatte, obwohl es mehrfach Gesellschafterzuschüsse gab, um Verluste abzudecken. Aufgaben- und Tätigkeitsspektrum der Betreibergesellschaft seien mehrmals geändert worden. Es fehlten konsistente Veranstaltungs- und Besucherstatistiken und es gebe ein Transparenz- und Steuerungsdefizit.

Schwere Vorwürfe

Im Juli wurden Grabher und Celigoj als Interimsgeschäftsführer bestellt, zudem sprach die Stadt von der Entwicklung einer “zukunftsorientierten Gesamtstrategie”, wofür externe Expertise herangezogen werde. Außerdem sollte es eine interne Revision geben. Knapp einen Monat später folgte das nächste Kapitel: Die Rede war von neuen Vorwürfen gegen Klebel, die im Rahmen einer Gebarungsprüfung ans Licht gekommen seien. Die Stadt thematisierte “Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Bezügen sowie bei der Nutzung von Betriebseigentum durch die ehemalige Geschäftsführung.” Der Prüfbericht werde an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden übermittelt. Der frühere Geschäftsführer stellte die Vorwürfe in Abrede, sie entsprächen nicht der Wahrheit.