Wie sich Journalismus weiter finanzieren kann

Ökonomischer Druck auf Redaktionen nimmt seit Jahren zu. Die Gewerkschaft fordert deshalb mehrere Änderungen.
Wien In einem sind sich alle Expertinnen und Experten einig: Die Finanzierungssituation im Journalismus wird immer schwieriger. Werbekunden fahren ihre Budgets zurück oder wandern zu internationalen Konzernen, die Abozahlen gehen zurück. Das Resultat: In der Branche jagt eine Kündigungswelle die nächste. Nicht nur innerhalb der Verlagshäuser versucht man, mit verschiedenen Strategien das Finanzierungsloch zu stopfen. Auch die Politik ist auf das Thema aufmerksam geworden. Der Gewerkschaft ist das zu wenig. GPA-Chefin Barbara Teiber, die auch für die SPÖ von Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler im Nationalrat sitzt, hat einen ganzen Forderungskatalog aufgestellt. “Es geht um die Zukunft der vierten Säule der Demokratie, um kritischen, unabhängigen, recherchierenden Journalismus. Wir müssen so viele Redaktionen wie möglich retten”, sagt sie.
Deshalb sei es wichtig, die im Regierungsprogramm versprochene Vertriebsförderung auf den Weg zu bringen. Selbiges gelte für eine Qualitätsjournalismusförderung. “Außerdem fordern wir, dass die Digitalsteuer von fünf auf sieben Prozent erhöht wird und dass ein Abo pro Haushalt steuerlich absetzbar ist.” Zudem müssten die Verlagshäuser gemeinsam eine Verwertungsgesellschaft gründen, um gegen die Konkurrenz der Online-Plattformen vorzugehen. “Google, Meta und Co. verdienen mit den Beiträgen von Medien horrende Summen. Sie zahlen selbst nichts dafür. Darum brauchen wir Vergütungsverträge, um Lizenzgebühren lukrieren zu können”, ist Teiber überzeugt.