Warum ein Vollanschluss Lauterach-Wolfurt noch in weiter Ferne liegt

Asfinag aktualisiert Verkehrsmodelle für das untere Rheintal und bereitet sich auf das UVP-Verfahren zur S 18 vor. Erst danach kann über einen Vollanschluss diskutiert werden.
Schwarzach Ob jene Menschen, die das Projekt derzeit betreuen, dessen Bau noch begleiten werden, steht in den Sternen. Schon lange wird über Sinn und Unsinn der S 18 diskutiert. So lange, dass die Asfinag zwar das Vorprojekt eingereicht hat, allerdings mit alten Verkehrsberechnungen. Der Autobahnbetreiber bereitet sich derzeit auf das UVP-Verfahren vor und muss dafür das Verkehrsmodell für das untere Rheintal aktualisieren. Diese Zahlen werden auch für andere Projekte relevant, allen voran für die Pläne zum Autobahn-Vollanschluss Lauterach-Wolfurt. Das wäre aber erst der Anfang – bis ein Vollanschluss gebaut wird, kann noch viel Zeit vergehen.
Es tut sich einiges um die Autobahnanschlüsse Dornbirn-Nord und Lauterach-Wolfurt. Die Zollabfertigung sorgt für regelmäßiges Systemversagen, allerdings ist ein Ende in Sicht. Gleichzeitig entsteht Vorarlbergs größtes Industriegebiet und das Güterterminal Wolfurt soll ausgebaut werden, was wiederum für Verkehr sorgen wird. Die Landesregierung plant deshalb, die Kreuzung bei Dornbirn-Nord auszubauen (die VN berichteten). Damit Lkw Richtung Industriegebiet diesen Knoten aber gar nicht mehr passieren müssen, soll bei Lauterach-Wolfurt ein Vollanschluss entstehen. Bisher besteht an dieser Stelle lediglich die Möglichkeit, Richtung Feldkirch abzufahren und Richtung Bregenz aufzufahren. Die Landesregierung möchte dies schon lange ändern, allerdings ist das gar nicht so einfach. Der Rheintalautobahn fehlt die Leistungsfähigkeit.
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Seit einigen Jahren existiert eine Dienstanweisung des Infrastrukturministeriums an die Asfinag. Sie besagt: Bevor eine Anschlussstelle gebaut wird, muss der Autobahnabschnitt einer strategischen Analyse unterzogen werden. “Da gibt es Soll-Kriterien und Muss-Kriterien. Ein Muss-Kriterium ist die Leistungsfähigkeit”, erläutert Günther Fritz von der Asfinag im VN-Gespräch. “Bei der Analyse ist festgestellt worden, dass die A 14 die notwendige Leistungsfähigkeit in diesem Bereich nicht erfüllt.” Jetzt prüft die Asfinag, wie sie erhöht werden kann. Da kommt ein weiteres Projekt ins Spiel, auf das die Landesregierung schon lange wartet: die Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA).
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Mit ihr kann der Verkehr flüssig gehalten werden, womit sich die Leistungsfähigkeit der Autobahn erhöht, erklärt Günther Fritz. Die Anlage wird im Zusammenhang mit einem Verkehrskontrollplatz im Bereich Lauterach errichtet. Derzeit sind die Planungsarbeiten ausgeschrieben, ein Großteil sei schon vergeben, sagt Fritz. Es wird untersucht, wie lange die Ausfahrt des Kontrollplatzes sein soll. Bis Ende 2026 möchte sich die Asfinag für eine Variante entscheiden, fährt Fritz fort. “Nach Vorliegen dieser Entscheidung können wir den weiteren Zeitplan festlegen.” Eine Verkehrsbeeinflussungsanlage soll jedenfalls Teil des Gesamtprojekts sein.
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Die Jahreszahlen zeigen: Bis zur VBA werden noch einige Jahre vergehen. Erst dann kann eine neue strategische Analyse gestartet werden. Erst danach könnten allfällige Planungen für den Vollanschluss beginnen. Und irgendwann starten die Verfahren. Die Ausfahrt liegt im Bereich eines Natura-2000-Gebiets, das Projekt wäre also wohl UVP-pflichtig. Allein dieses Verfahren könnte sich in die Länge ziehen. Bis Autos und Lastwagen also auch Richtung Feldkirch auf- und Richtung Bregenz abfahren können, werden noch viele S-18-Streitereien ausgefochten.