
Entweder “Finale dahoam” oder Sensation
Hohenems empfängt am 14. Mai im Halbfinale des Uniqa VFV Cup den SC Röfix Röthis.
Hohenems Es ist das Duell zweier Regionalligisten, doch die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher kaum sein: Der VfB Hohenems, derzeit Tabellenvierter der Regionalliga West, empfängt im Halbfinale des VFV-Cups den SC Röthis, der als Tabellenfünfzehnter um den Ligaerhalt kämpft.

Klarer Favorit
Hohenems hat eine große Cup-Tradition: Sechsmal konnte der Verein den Uniqa-VFV-Cup bereits gewinnen, zuletzt im Vorjahr mit einem 4:2-Finalsieg gegen Rankweil. Und auch in diesem Jahr soll der Weg ins Endspiel führen – am liebsten vor heimischer Kulisse. “Natürlich wollen wir das Finale zu Hause spielen”, sagt Trainer Werner Grabherr (39). Seine Mannschaft ist in bestechender Form, wie auch die Statistiken belegen: zweitbeste Frühjahrself, drittbeste Heimmannschaft der Regionalliga. Und auch die Bilanz gegen Röthis spricht klar für die Emser: 15 Siege, 4 Unentschieden und nur 3 Niederlagen. Noch nie konnte Röthis in Hohenems gewinnen. Der letzte Sieg der Röthner gegen Hohenems datiert aus dem Jahr 2021 (14. August, 4:2).

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49. Uniqa VFV Cup
Halbfinale
VfB Hohenems – SC Röfix Röthis Mittwoch
Hohenems, Herrenriedstadion, 19 Uhr, SR Stefan Macanovic

Warnende Worte
Für Grabherr ist das kein Grund zur Selbstzufriedenheit, sondern zusätzliche Motivation: “Meine Mannschaft strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Wir haben große Lust und Appetit auf mehr. Der Siegeswille ist da. Meine Jungs gehen immer ans Limit und wollen ins Endspiel.” Dass er dabei auf genau jene elf Spieler setzt, die im Vorjahr das Finale bestritten und gewannen, ist ein seltenes Novum im Amateurfußball: “Das hat wahrscheinlich noch niemand geschafft – mit der gleichen Finalelf ein Jahr später die Chance zu haben, ins Endspiel einzuziehen.”

Auf der anderen Seite reist Röthis mit der Außenseiterrolle, aber mit viel Kampfgeist an. Sportlich läuft es in der Liga nicht nach Wunsch, doch im Pokal will man neue Energie freisetzen. “Meine Mannschaft ist topmotiviert. Wir wollen unbedingt ins Finale!”, sagt Trainer Ali Özkan. “Es wird schwierig, Hohenems ist heimstark, aber irgendwann muss sich das Blatt auch einmal für uns wenden.” Sein Team, das in dieser Saison oftmals unter den Erwartungen blieb, will die Chance nutzen, um sich mit einem großen Spiel zurückzumelden.

Die Hoffnungen der Röthner ruhen auf Arbnor Rexhaj, der mit 13 Saisontoren die interne Schützenliste anführt und zu den gefährlichsten Stürmern der Westliga zählt. Wenn jemand Hohenems ärgern kann, dann er. Für den Verein wäre es der erste Finaleinzug seit 1998 – damals unterlag man im Endspiel knapp mit 1:2 dem FC Hard. Nun, 27 Jahre später, soll endlich der zweite Anlauf gelingen. “Wir werden alles reinhauen”, sagt Özkan. Während Hohenems auf Heimstärke und Routine vertraut, setzt Röthis auf die Underdog-Rolle und eine hungrige Mannschaft. Thomas Knobel