Die Zeichen stehen auf Rettung

Regionalliga / 13.06.2025 • 18:00 Uhr
Gehard Ölz und Robert Brzaj
Noch ist der Käse nicht gebissen, aber FCD-Präsident Gerhard Ölz kann positiv Richtung Montag schielen. Dann soll der finale Entscheid fallen, ob die Rothosen in der RLW verbleiben. TK

FC Dornbirn vor Verbleib in der Regionalliga West. Kommission tagt am Montag weiter.

Dornbirn Der FC Dornbirn 1913 steht kurz vor der sportlichen Rettung. Nach dem juristischen Tauziehen um den Zwangsabstieg aus der Regionalliga West deutet vieles darauf hin, dass der Klub auch 2025/26 wieder in der dritthöchsten Spielklasse spielen darf – auch wenn die endgültige Entscheidung noch aussteht.
Eigentlich hätte bereits gestern ein Beschluss fallen sollen, doch nun tagt die Regionalliga-West-Kommission am Montag ab 15.30 Uhr weiter. Dann soll offiziell entschieden werden, ob Dornbirn in der Liga bleiben darf.

“Ich bin sehr zuversichtlich, dass Dornbirn in der Westliga verbleiben darf. Es wurde ein sportlicher Weg gefunden, der für alle tragbar ist – auch für die Drittletzten im Ländle. Damit ist nicht nur Dornbirn geholfen, sondern allen beteiligten Vereinen”

Horst Elsner
VFV-Geschäftsführer
Die Zeichen stehen auf Rettung
VFV-Geschäftsführer Horst Elsner. steurer

Breite Zustimmung für 17 Teams

Der entscheidende Punkt: Die Meisterschaft soll in der kommenden Saison mit 17 Teams durchgeführt werden. Dafür gibt es breite Zustimmung – vor allem aus Tirol und Vorarlberg. Die Tiroler Vereine sowie ihr Landesverband unterstützen das Modell ebenso wie die Vorarlberger Regionalligisten Hohenems, Altach Juniors, Lauterach und Aufsteiger FC Lustenau sowie der Vorarlberger Fußballverband.

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Gegenwind aus Salzburg

Klarer Gegenwind kommt hingegen aus Salzburg. Dort stemmen sich nicht nur Teile des Verbands, sondern auch die Vereine Kuchl und St. Johann gegen die Aufstockung auf 17 Mannschaften. Trotz dieser Ablehnung wird mit einem Abstimmungsergebnis von 2:1 gerechnet – zugunsten des FC Dornbirn. Ein positives Votum der Kommission würde den Weg für den Ligaverbleib endgültig ebnen.

Klageschrift über 34 Seiten

Hinter den Kulissen hat sich vor allem Dornbirns Vizepräsident Stefan Hämmerle für eine Lösung eingesetzt. Er brachte eine über 34 Seiten umfassende Klageschrift ein – inklusive Antrag auf einstweilige Verfügung und Berufung beim Rechtsmittelsenat des ÖFB. Mit juristischer Akribie wurde die Argumentation aufgebaut, die letztlich dazu führte, dass ein gerichtliches Verfahren bislang vermieden werden konnte.
„Wir haben alle Argumente sachlich dargelegt und die Rechtslage exakt analysiert“, sagte Hämmerle gegenüber den „VN“. Der Verein verzichtete bewusst auf mediale Eskalation und setzte stattdessen auf eine fundierte rechtliche Basis. Die Spielberechtigung wurde auf dem Verhandlungsweg greifbar, ohne dass Gerichte bislang entscheiden mussten.

„Wir haben alle Argumente sachlich dargelegt und die Rechtslage exakt analysiert“

Stefan Hämmerle
Rechtsanwalt und Vizepräsident FC Dornbirn

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Mit der Einigung auf die 17er-Lösung würde nicht nur eine Eskalation verhindert, sondern auch Planungssicherheit für andere Vereine geschaffen werden. Im Vorarlberger Unterhaus gibt es wohl damit nur zwei Absteiger. Folgende Teams dürften sich über den Klassenerhalt freuen: FC Nenzing (Eliteliga), SV Frastanz (Vorarlbergliga), SC Schruns (Landesliga), SPG Egg/Andelsbuch (1. Landesklasse), SC Schlins (2. Landesklasse), FC Lustenau 1c (3. Landesklasse) und Schruns Juniors (4. Landesklasse)

RLW-Spielplan steht

Parallel dazu hat der Salzburger Fußballverband den neuen Spielplan der Regionalliga West veröffentlicht. Mit 32 Runden und drei Englischen Wochen – die erste am 24. September – ist der Terminplan eng getaktet. Die Saison beginnt am 1./2. August, die Herbstsaison endet am 13. November. Das Frühjahr startet am 13. März und endet am 14. Juni. Die fünf Vorarlberger Regionalligisten steigen zudem erst in der dritten Runde des VFV-Cups ein – ein Vorteil in der engen Terminplanung.
Beim FC Dornbirn richtet sich Anfangs der kommenden Woche der Fokus nun auch wieder auf das Sportliche. Die erste offene Frage betrifft die Trainerposition, gefolgt von der Kaderplanung für die neue Saison. Die Grundlagen dafür sind gelegt – jetzt fehlt nur noch das grüne Licht der RLW-Kommission. VN-TK