Ein Naturparadies im Mittelmeer

Bergdorf zu Füßen des Col de Bavella, sind die Zacken schon sehr nahe. Nur noch einige Serpentinen, und die Passhöhe Col de Bavella ist erreicht: Die Luft auf 1218 Metern Höhe ist klar und frisch. Lariciokiefern umrahmen die hoch aufragenden Felsnadeln. Auf dem großen Parkplatz wimmelt es von Ausflüglern, Hinweistafeln informieren über die Wandermöglichkeiten. Doch schnell verteilt sich die Menge. Zahlreiche Wanderer steuern die spektakuläre Felsformation „Trou de la bombe“, das Bombenloch, an. Kletterer nehmen zielstrebig den Pfad zu den Haken in den Aiguilles de Bavella, den markanten Kletternadeln.
Nach einem Tag im hochalpinen Gelände ruft das Wasser. Über Bocca di Larone geht es in Serpentinen durch dichten Kiefernwald, in dem wie von Riesenhand verstreut Granitfelsen liegen, dem Flusslauf des Solenzara entlang. Dort finden erhitzte Wanderer in den tiefen Naturbadewannen wohltuende Abkühlung. Zurück an der Küste, wartet im Badeort Solenzara auch wieder das Meer. Beim Abendessen dreht sich in den Gesprächen dann alles um diese wunderbaren Kontraste: hochalpines Gelände, Gumpen, Traumbuchten am Meer – nur wenige Kilometer auseinander. Aber schon beim Apéritif, einem Pfirsichwein, dreht sich alles um die schmackhafte korsische Küche, die hier in heimeliger Atmosphäre zelebriert wird. Warmes Kerzenlicht beleuchtet die langen einladenden Holztische. Auf die silbernen Platten kommt alles, was das 80 Hektar große Stück Land der Wirtsfamilie Milanini hergibt: Lamm, Schaf, Schwein, Kräuter und Gemüse. Bei korsischem Schafkäse mit Feigenmarmelade ist es entschieden: Ausflüge in die Geschichte der Mittelmeerinsel werden auf den nächsten Urlaub im Süden Korsikas verschoben, denn einen Grund zurückzukommen gibt es immer.