Drei Inseln mit venezianischem Flair

Ein Wunder? Geologen erklären das mit der nachlassenden Dichte des Salzgehalts im Wasser. Wunderlich ist vor allem der Ort, an dem das Meerwasser wieder zutage tritt: der türkisblaue See in der Melissani-Höhle bei Sami. Ein Fährmann rudert die Besucher in rustikalen Holzbooten über den geheimnisvollen Grottensee.
Ein weiteres Wunder ereignet sich alljährlich in Markopoulo im Süden der Insel. Ungiftige Katzennattern sind dort im August Ehrengäste in den Kirchen und winden sich über Altäre und Ikonen. Glück sollen sie denjenigen bringen, die sich die Tiere beim Schlangenfest vom 12. bis 15. August auf den Leib legen. Auch ein seltsamer Inselheiliger wirkt bis heute Wunder. Im Nonnenkloster des heiligen Gerassimos ruhen seine Gebeine in einem Silberschrein. Als Schutzpatron der Geisteskranken soll er bis heute Besessene heilen. Wer sehen will, wo der Heilige angeblich jahrelang ohne Nahrung lebte, muss in der Kirche über eine steile, drei Meter lange Leiter in eine winzige, modrig riechende Höhle hinabklettern. Danach stärkt man sich am besten im nahen Weingut bei einem süffigen Tropfen Robola, der nur auf der Insel Kefalonia gekeltert wird.
Enos-Nationalpark
Bei einer Fahrt zum Nationalpark Enos geht es vorbei an Zitronenplantagen. Nur dort, auf dem 1638 Meter hohen Gipfel, wachsen die kefalonischen schwarzen Tannen. Dort leben bis heute sogar Wildpferde.
Die schönsten Sandstrände der Insel liegen zwar im Süden, jedoch gilt der Kiesstrand Myrtos Beach im Nordwesten als der Topstrand der Insel. Sichelförmig schmiegt er sich an eine Steilküste. Der blendend weiße Strand ist zwar mit dem Auto erreichbar, doch Romantiker besuchen das Paradies lieber mit einem Segelboot bei Sonnenuntergang.
Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Urlaub im schönen Rhein-Mosel-Dreieck.