Ein Rendezvous mit Michelangelo

Reise / 07.04.2016 • 17:25 Uhr
Die berühmte Ponte Veccio mit den hängenden Geschäften. Fotos: Shutterstock
Die berühmte Ponte Veccio mit den hängenden Geschäften. Fotos: Shutterstock

Der zweite Tag beginnt mit einem Frühstück mit David im Herzen der Stadt. Von der Piazza della Signoria aus regierten die Medici. Michelangelos gut vier Meter hohe Statue des David vor dem Palazzo Vecchio ist heute eine Kopie; das Original steht in der Accademia. Im Anschluss ist Zeit für Kunst. Der Kenner hat sich im Internet einen „Slot“ gebucht, alle anderen stehen sich vor den Uffizien die Beine in den Bauch. Italiens wichtigste Gemälde­sammlung heißt so, weil der Bau ursprünglich als Büro geplant war. In den 45 Sälen spaziert es sich schwungvoll durch die gesamte Renaissance. Absoluter Höhepunkt: der Botticellisaal 10 mit dem „Frühling“ und der „Geburt der Venus“. Nicht verpassen: das Dachcafé – wegen seines fabelhaften Blicks.

Mittags gibt’s Häppchen mit Stil. In der Cantinetta di Verrazzano kann man am Tisch zu Mittag essen oder auch nur an der Bar eine frische Focaccia mit Tomaten, Basilikum und Mozzarella bestellen. Am besten bummelt man nachmittags über die Via Tornabuoni, die Modestraße schlechthin. Milieustudien lassen sich im altehrwürdigen Caffè Giacosa betreiben, danach schmeckt schräg gegenüber ein Trüffelbrötchen im Feinkostgeschäft Procacci (64r), einer echten Institution in Florenz. Am Nachmittag ist Zeit für Orangeneis bei Vivoli. Vor dem kurzen Blick in die schlichte Franziskanerkirche Santa Croce mit Giottos hinreißendem Freskenzyklus zieht es Süßmäuler zu Vivoli (Via Isole delle Stinche 7r). Ob die berühmteste Eisdiele der Stadt immer noch die beste ist, ermittelt jeder am besten selbst.

Kann man einen Besuch in Florenz anders beschließen als mit Abendrot mit Michelangelo? Ein Ausflug auf den Piazzale Michelangelo gehört einfach dazu. Er eröffnet einen der schönsten Blicke auf Florenz. Nirgendwo wird die Dominanz der Domkuppel deutlicher, nirgendwo leuchtet der Arno goldener im Sonnenuntergang. Und spätestens hier weiß man, dass es nicht das letzte Mal Florenz war, denn es gibt noch vieles mehr zu sehen.

Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Lappland – Wandern in unberührter Natur.