Ein Urlaubsziel für Aktive: Teneriffa

Uferpromenade von Puerto werden mit Informationsständen, Holzkohlegrills, auf denen Muscheln mit der traditionellen Mojo-Sauce gebraten werden, und einem Ausschank lokaler Weine auch Nichtwanderer einbezogen. Es ist bemerkenswert, wie viel Mühe sich die Veranstalter mit den Routen gegeben haben. Sie bieten nicht nur die bei Outdoor-Profis längst bekannten Top-Wanderwege an, sondern auch Touren, die sonst aufgrund des unterschiedlichen Start- und Zielpunktes nur mit zwei Autos möglich wären.
Vor allem die selten begangenen, wurzelüberwachsenen Wege durch die oft leicht nebligen Lorbeerwälder im Nordosten der Insel begeistern all jene Gäste, die bisher nur den trockenen Süden Teneriffas kennen. Auch die Schroffheit des Anaga-Gebirges, gepaart mit einer urwaldähnlichen Vegetation, haben viele von ihnen auf der Insel mit Sicherheit nicht erwartet. An der Küste geht das Gebirge in eine Steilküste über, die an manchen Tagen – mit leichtem Dunst – wie aus einer anderen Welt wirkt. Der faszinierendste aller Wanderwege ist jedoch noch immer der auf den Teide. Beim Aufstieg führt der Pfad durch die braunen und roten Schuttberge, die der Vulkan nach seinem letzten Ausbruch am 18. November 1909 hinterlassen hat. Im Licht der Stirnlampen schimmert die scharfkantige, erkaltete Lava in immer neuen Farben. Auf der Spitze des Vulkans zerrt der eiskalte Wind an den Jacken, bläst gnadenlos in jeden noch so kleinen Schlitz, der sich ihm bietet. Doch dann ist er da, dieser magische Moment. Wie in Zeitlupe taucht die Sonne langsam aus dem Meer auf, schickt die ersten wärmenden Strahlen auf den höchsten Punkt Spaniens. Es ist ein Erlebnis, das sich ins Gedächtnis einbrennt – und vor allem daran erinnert, dass Teneriffa nur als Badedestination eigentlich viel zu schade ist.
Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Fast noch ein Geheimtipp – die Kanareninsel La Gomera.