Reise / 22.12.2017 • 10:27 Uhr
Der Strand von Punta Cana, an der östlichen Spitze der Insel, ist bei Touristen besonders beliebt. Shutterstock (4)
Der Strand von Punta Cana, an der östlichen Spitze der Insel, ist bei Touristen besonders beliebt. Shutterstock (4)

muss, bitte über die Backbordseite – das ist besser für die Fische.“ Zehn Meilen kämpft sich das Boot durch die Wellen. Dann bereitet Jorges Gehilfe die Köder vor, befestigt sie an den Angeln und stellt diese dann in die dafür vorgesehenen Halterungen. Den vermeintlichen Hochseeanglern bleibt nur der Müßiggang, während aus den Boxen laute karibische Klänge dröhnen. Nach rund einer Stunde Durchschütteln in den meterhohen Wellen folgt der erste Aufreger: Ein Fisch hat einen halben Köder verschlungen, aber nicht angebissen. Erst als sich die Sout Grand Azur langsam wieder der Küste nähert, klingelt plötzlich das Alarmglöckchen an der Angel. Jetzt gibt es doch noch einen Mini-Showdown wie beim „alten Mann und das Meer“. Vom fest montierten Angelstuhl aus wird die Winde betätigt. Und mit jedem Stück Seil kommt die Beute ein Stück näher: Es ist ein vielleicht 60 Zentimeter langer Barrakuda. Beeindruckend ist vor allem seine gefährlich funkelnde Kauleiste mit den messerscharfen Zähnen. Mit ausgestrecktem Arm werden schnell ein paar Erinnerungsfotos geschossen, bevor der Raubfisch wieder zurück ins Meer geworfen wird. Mit einem kleinen Boot geht es zurück an die Playa de Bávaro. Mit etwas wackeligen Knien folgt ein Spaziergang in das kleine Dörfchen. An den Straßen werden von fliegenden Händlern neben Kitsch und Souvenirs vor allem Ananas, Kokosnüsse, Bananen und andere Südfrüchte feilgeboten, aber auch der beliebte Queso de hoja. Dies ist ein Kuhmilchkäse, der an eine Mischung aus Mozzarella und Halumi erinnert. Ein dicker Pappteller voll kostet gerade einmal 100 Pesos, was etwa 1,95 Euro entspricht.

Viele Insulaner geben zur Begrüßung ungern die Hand. Stattdessen wird einem eine „Ghetto-Faust“ entgegengestreckt. Schließlich weiß man ja nie, womit die Leute sich vorher eingeschmiert haben, so die plausible Erklärung der Dominikaner. Wohlwissend, dass die meisten Gäste ihrer Insel den Strand und das Hotelareal kaum verlassen. Schließlich sorgen die All-inclusive-Hotels seit Jahr und Tag dafür, dass es den Urlaubern an nichts mangelt. Angefangen von der entspannten Massage am Strand zur Einstimmung auf wirklich erholsame Tage. srt/Karsten-Thilo Raab