Reisetipp: Wenn der Almsommer zum Alltag wird

Reise / 17.05.2020 • 09:00 Uhr
Reisetipp: Wenn der Almsommer zum Alltag wird
Auf dem Salzburger Almenweg passiert man zahlreiche Almhütten. Das einfache Leben dort fasziniert viele. SALZBURGERLAND TOURISMUS

Auf dem Salzburger Almenweg gibt es Bergerlebnisse der besonderen Art.

Salzburg Wenn die ersten Wanderer gegen zehn Uhr vormittags auf die Mayerlehenhütte kommen, liegt schon der Duft von frisch gebackenem Topfenstrudel über der Gruberalm. Die Buchenscheite knacken im Holzofen und in einer großen Rein bläht sich der Germteig unter dem Leinentuch. Auf den Tischen vor der Hütte flattern die Tischdecken im Wind, und Lisi Matieschek pflückt ein paar Blüten vom Holunderbusch, der hier auf 1036 Meter direkt vor der Hütte wächst. Der Tag der Almbäuerin hat vor mehr als fünf Stunden begonnen. Pünktlich um 4.30 Uhr klingelt in aller Früh der Wecker. Dann ist es noch stockdunkel und die Stirnlampe liegt griffbereit. Irgendwo außerhalb des warmen Bettes warten 18 Pinzgauer Rinder. Die Milchkühe wollen zum Melken persönlich abgeholt werden. Um 6 Uhr früh muss die gekühlte Milch bereits im Tal sein. Lisis Mann Werner fährt die Kannen mit dem Auto nach unten. Hat er noch Zeit, kommt er zum Frühstück auf die Alm zurück. „Wenn wir um 7 Uhr frühstücken, dann ist das die schönste und ruhigste Stunde des Tages, die wir voll und ganz genießen“, erzählt Lisi Matieschek. Genau diese Ruhe und das einfache Leben ist es, was viele fasziniert. Die Mehrzahl der Almhütten verfügt weder über Strom noch fließendes Wasser. Kerzenlicht statt Handyempfang, Plumpsklo statt Wellnessbereich und Hausgemachtes statt Fastfood.

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Salzburger Almenweg

Wer zumindest im Urlaub ein bisschen Almluft schnuppern möchte, kann dies auf dem Salzburger Almenweg tun. Er gilt als einer der schönsten Weitwanderwege in den Alpen. Auf 350 Kilometern und in 31 Etappen führt er zu 120 Almen im Salzburger Pongau. Der Weg ist bestens beschildert und folgt der Spur des „Blauen Enzians“ von Hütte zu Hütte. Alle 25 Orte im Salzburger Pongau sind zugleich Talorte: Von hier aus führen sprichwörtlich alle Pfade nach oben auf die Almen. Quellfrisches Wasser und grüne Wälder gehören zu den ständigen Begleitern: Sie versprechen im Sommer erfrischende Abkühlung und bieten zu jeder Jahreszeit ein sinnliches und zugleich gesundheitsförderndes Wandererlebnis inmitten der Natur.

Die Wegstrecken verlaufen zu 90 Prozent auf über 1000 Meter Seehöhe und damit unterhalb der Baumgrenze. Das hat viele Vorteile, denn der Wald ist im Salzburger Pongau ein echter Sehnsuchtsort. Die Etappen sind dabei so abwechslungsreich wie unterschiedlich im Schwierigkeitsgrad. Die kürzeste Etappe ist nur fünf Kilometer lang und kann in rund 90 Minuten absolviert werden. Für die anspruchsvollsten Etappen mit 21 Kilometern benötigt selbst ein trainierter Wanderer bis zu neun Stunden Gehzeit. Der Almenweg eignet sich also auch bestens für einen Urlaub mit der ganzen Familie. Auf vielen Hütten sind zudem Hunde erlaubt. Bei der individuellen Gestaltungsmöglichkeit der Route finden „Genussesser“, „Kräutersammler“ und „Panoramafreaks“ und alle anderen jedenfalls genau jene Etappen und Almhütten, die ihren Ansprüchen aufs Beste entsprechen.

Salzburger Almenweg

Kilometer 350

Etappen 31

Almen 120

Region Salzburg/Pongau

Informationen Alle Stationen sind auf www.salzburger-almenweg.at zu finden.

Familien Zu den familienfreundlichsten Etappen zählt die Etappe Nr. 27 zur Moosalm in Filzmoos samt Streichelzoo und Kinderspielplatz.

Hunde Hunde sind auf mehreren Hütten erlaubt. Am Arthurhaus am Hochkönig (Etappe Nr. 2) gibt es für Hunde sogar eine eigene Spielwiese samt Schwimmteich und Parcours.

Marlehenhütte www.gruberalm.at

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Lisi Matieschek auf der Mayerlehenhütte.<span class="copyright"> SalzburgerLand Tourismus</span>
Lisi Matieschek auf der Mayerlehenhütte. SalzburgerLand Tourismus
Ein besonderer Anreiz – vor allem für Kinder – ist das Sammeln von Wanderstempeln. Den Stempelpass gibt es bei allen Tourismusverbänden der Talorte.
Ein besonderer Anreiz – vor allem für Kinder – ist das Sammeln von Wanderstempeln. Den Stempelpass gibt es bei allen Tourismusverbänden der Talorte.