
Lavendel im Wasser und reicht über Lavendel im Brot, gereicht zu hausgemachten Ravioli mit Käse, bis hin zum Salat und zu Wildgerichten, bei denen die frischen Blätter als Gewürz dienen. Der leicht herb-bittere und an Rosmarin erinnernde Geschmack peppt selbst die Desserts auf, als Beigabe in Honig und in Likör, in Schokokeksen sowie in der Panna cotta. Klar, dass das Lavendelmenü auch beim Lavendelfest serviert wird. Ein Highlight des Festes stellt außerdem der sonst nicht erlaubte Zugang aufs Lavendelfeld dar. Die 30 Kuna Eintritt (vier Euro) und der zehnminütige Fußmarsch lohnen sich allein aufgrund des Anblicks. Ein Blütenmeer in Lila! Tatkräftige helfen dann beim Ernten mit oder stecken hier mal die Nase rein oder machen dort ein paar Fotos. Das mittendrin befindliche Ka¸un, eine runde Steinhütte, passt da bestens ins Bild. Wer auf den Geschmack kommt, findet in der hügeligen, von Olivenbäumen und anderen mediterranen Pflanzen geprägten Umgebung noch weitere hübsche Motive. So ist etwa das Feld bei Sveti Lovrec zwar eher klein, aber sehr herzig, weil die Steinmauern dahinter so typisch istrisch aussehen. Sehr familiär geht es auch bei der „Lavanda Deklevi“ der Matics bei Vodnjan zu. Der Kontrast von roter Erde, lila Lavendel und grünen Kräutern fällt hier extrastark aus.
Mittelalterliches Svetvincenat
In Svetvincenat selbst spielt Lavendel eher eine untergeordnete Rolle, ganz im Gegensatz zum Thema Mittelalter. Über den im Hinterland der touristischen Hochburgen Pula und Rovinj gelegenen 2200-Einwohner-Ort gibt es einiges zu erzählen: über edle Burgherren, den ersten europäischen Vampir und den „Unbekannten Reiter“, im Dorflegenden-Ranking noch vor der Hexe Mare auf Platz eins. Wer Zeit in der alten Zeit verbringen will, steuert den Mittelalterpark Sanc. Michael an. Was Familie Otocan dort errichtet hat, begeistert insbesondere Kinder: Denn im und rund um das 400 Quadratmeter große Holzfort können sie viel entdecken, und vom Aussichtsturm lassen sich nicht nur der Quad-Park und das Meer erahnen, sondern auch die nahen Lavendelfelder der Familie Pekica.