Schmelztiegel Bangkok

Reise / 24.02.2023 • 11:07 Uhr
Schmelztiegel Bangkok

Jahrtausende alte Kultur, trendige Viertel und viel Streetfood in Thailands Metropole.

Dass Bangkok mehr als zehn Millionen Einwohner hat, davon ist im historischen Stadtteil Talat Noi, am südlichen Ende von Chinatown, gerade nicht viel zu spüren. In den verwinkelten Gassen reiht sich eine Werkstatt an die andere. Es wird an Motoren geschraubt und in den kleinen Geschäften türmen sich Berge an Kupplungsscheiben, Zündkerzen, Stoßdämpfern und viele andere Autoteile. Alte, rostige Autos aus einer anderen Zeit bieten sich als Fotomotive für die vergleichsweise wenigen Touristen, die sich hierher verirrt haben, an. Nicht weniger fotogen sind die vielen bunt bemalten Wände oder auch die versteckten Cafés, die zu finden sind, indem man einen neugierigen Blick in den ersten Stock einer Werkstatt wagt (Mother Roaster) oder, indem man am scheinbaren Ende einer Sackgasse doch noch in einen Hinterhof stolpert und plötzlich bei Jazzmusik am Flussufer sitzt und köstlichen Café oder Thai Tea trinkt (Baan Rim Naam).

Sich treiben lassen

Es ist unser erster Tag in der beeindruckenden Metropole und nach einer Nacht im Flugzeug lassen wir uns an diesem Morgen einfach nur gemütlich treiben, anstatt die großen Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Sich treiben lassen, das ist etwas, das man in Chinatown sowieso besonders gut kann, denn hier gibt es wirklich an jeder Ecke etwas zu entdecken, das weiß auch Kunihiro Kita, Hotelmanager im erst 2020 eröffneten Asai Bangkok Chinatown. „Nur zwei Minuten von hier befindet sich der berühmte Nachtmarkt auf der Yaowarat mit unzähligen Essensständen, die abends Tausende Menschen anlocken. Man kann Stunden damit verbringen, sich durch die verschiedenen Gerichte zu probieren“, schwärmt der gebürtige Japaner, der in Bangkok nach vielen anderen Stationen auf der Welt seine Heimat gefunden hat. „Vor allem die lokale Szene hat sich in den letzten Jahren extrem entwickelt. Ein paar Straßenzüge weiter gibt es im Viertel Soi Nana jede Menge coole Bars, aber vor allem auch einen sehr spannenden Mix aus unterschiedlichen Kulturen“, erzählt Kunihiro Kita voller Begeisterung für die Stadt.

Tempel, Märkte, Straßenessen

Weil wir unseren Jetlag gar nicht erst aufkommen lassen wollen, stürzen wir uns mit all den Informationen auch schon wieder ins Getümmel. Nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt stehen wir vor dem riesigen Chinatown-Tor und werfen gleich nebenan einen Blick in den Wat Traimit Withayaram Worawihan – einfacher gesagt, in den Tempel mit dem goldenen Buddha. Von hier aus schlendern wir durch den scheinbar endlosen Markt, in dem alles angeboten wird, was man sich vorstellen kann. In erster Linie aber Handyhüllen, Spielsachen und jede Menge anderes aus Plastik – made in China. Als es langsam dunkel wird, beginnen auf der Yaowarat die ersten Händler ihre Garküchen aufzubauen. Noch ist es ruhig, doch das bleibt nicht lange so, wie wir schnell feststellen. Gegen 20 Uhr haben sich bereits viele hundert Menschen an den unzähligen Essensständen eingefunden und drängen sich auf den schmalen Gehsteigen durch das hektische Treiben, während auf der Straße die Autos im Stau stehen und es kaum mehr vorwärts geht. Wir probieren uns durch gegrillte Tintenfische, Fischbällchen, allerlei Suppen, die traditionellen Würste, bis hin zu frittierten Insekten. Letztere kosten uns zwar etwas Überwindung, schmecken dann aber gar nicht schlecht.

Kontrastprogramm

Am nächsten Morgen verlassen wir den Trubel von Chinatown erstmal