
ausgefeilter geworden: Einmal kriechen wir unter Felsen durch und zwängen uns durch irgendwelche Öffnungen. Kurz danach klettern wir in eine wassergefüllte Höhle und tauchen unter dem Fels wieder in die Bucht zurück.
Ein anderes Outdoor-Angebot ist leiser: das Nachtpaddeln. Dazu treffen wir uns bei Sonnenuntergang in Stoja, südwestlich der Stadt Pula. Für Majda beginnt jetzt die Nachtschicht. Sie präpariert die Kajaks mit LED-Lampen. In der ersten halben Stunde reicht jedoch noch das Licht der Dämmerung, um den Weg über das spiegelglatte Meer in die nächste Bucht zu finden. Tiefenentspannt lotst sie die Gruppe in Miniausbuchtungen, vor fotogene Felsformationen und dann zum Höhepunkt der Tour.
Magisches Erlebnis
Mittlerweile ist es fast stockdunkel, und Majda bittet uns, die Bootsbeleuchtung anzuknipsen. Wow, das sieht magisch aus, wie das Wasser unter den Kajaks in unterschiedlichen Farben erstrahlt. Auch Stirnlampen werden aktiviert. Alle genießen die Ruhe und sehen Majda zu, wie sie alleine auf eine hohe, breite, schwarze Felswand zu paddelt. Dann ist ihr Licht plötzlich weg. Die nächsten Teilnehmer folgen und auch sie sind mit einem Mal verschluckt. Dann ich. Erst ein paar Meter vor der Wand sehe ich den gerade einmal zwei Meter breiten Spalt. Durch den lässt sich das Boot durchmanövrieren – rein in den Berg, rum ums Eck, und nochma,l und dann ist sie da: eine stattliche Ausbuchtung mit kleinen Tropfsteinen und einem Mini-Kiesstrand. „Willkommen in der Möwenhöhle“, strahlt Majda. „Auch wenn es hier höchstens Fledermäuse gibt und vor einigen Jahren eine Mönchsrobbe.“ Als das seltene Tier die Höhle als Zuhause wählte, war sie gesperrt. Doch diese Ruhe ist vorbei, in der Hochsaison geht es tagsüber ziemlich zu. Schwimmer, Paddler, Jugendliche. Nachts jedoch ist friedliches Ambiente garantiert. Ganz beseelt paddeln wir zurück zur Basis. Nun verstehen wir Majda, die zuvor behauptet hat, dass manche ihrer Gäste dieses besondere Erlebnis gar als Anlass für ihren Istrien-Urlaub nähmen.