Schröcken war Mekka der Gipfelstürmer

VN / 10.09.2025 • 12:08 Uhr
Als begeisterter Skifahrer kennt Heiko Simla aus Grünkraut seit frühester Jugend. 2011 machte er erstmals für Seven Summits auch Urlaub im Sommer und ist seither - inzwischen mit Familie - Stammgast bei der Tour.   
Als begeisterter Skifahrer kennt Heiko Simla aus Grünkraut Schröcken seit frühester Jugend. 2011 machte er erstmals für Seven Summits auch Urlaub im Sommer und ist seither – inzwischen mit Familie – Stammgast bei der Tour.  

17. Auflage von Seven Summits wurde durch “Verkürzung” sechs Kilometer länger.

Schröcken Das Walserdorf am Hochtannberg, zwischen Bregenzerwald und Arlberg, war wieder Treffpunkt der Ausdauersportlerinnen und -sportler, die sich zu einem außergewöhnlichen Gipfelsturm versammelten und einen Traumtag in den Bergen und zugleich eine Veranstaltung der Rekorde und Kuriositäten erlebten.

OK-Chef Eric Leitner gratuliert dem Schnellsten der Tour, Amadeus Wild aus Dornbirn, einem begeisterten Langstreckler, der schon mehr als ein Dutzend Marathons absolvierte und in Südafrika mit 2:59 Stunden eine magische persönliche Bestzeit aufstellte. PETER STRAUSS   
OK-Chef Eric Leitner gratuliert dem Schnellsten der Tour, Amadeus Wild aus Dornbirn, einem begeisterten Langstreckler, der schon mehr als ein Dutzend Marathons absolvierte und in Südafrika mit 2:59 Stunden eine magische persönliche Bestzeit aufstellte.  

Der Atem der Berge

Mit dem einprägsamen Slogan „Der Atem der Berge“ werben die „Tourismus-Zwillinge“ Warth und Schröcken um Gäste – und an diesem Spätsommertag war der „Atem der Berge“ für die Aktiven besonders intensiv spürbar.

Die Brauerei Egg unterstützte Seven Summits mit einer Spezialabfüllung
Die Brauerei Egg unterstützte Seven Summits mit einer Spezialabfüllung “Seven Summits Tour”. Das Trio aus Rottenburg – Volker Weiß (88), Moritz Weiß (86) und David Hutner ließen sich diese wohlverdiente Stärkung schmecken.  peter strauss

Eher „außer Atem“ kamen die Veranstalter, die am Freitag kurzfristig umplanen und die Braunarlspitze auslassen mussten, denn „da oben lag Schnee und die Route war vereist und zu gefährlich“, so Eric Leitner. Die von “seven” auf “six summits” verkürzte Tour brachte ein Kuriosum mit sich, denn dadurch verlängerte sich die Strecke von 48 auf 54 Kilometer und zusätzliche 200 Höhenmeter. „Die Tour musste einen Umweg machen, herunter von der Mohnenfluh, im Auenfeld vorbei an der Braunarl und wieder hoch zum Hochberg“, so der OK-Chef.

Dank Martin Bischof waren Aktive und Zuschauer im Start-Ziel-Gelände stets auf dem Laufenden. Links im Hintergrund die angezuckerten Summits Juppenspitze und Mohnenfluh.   
Dank Martin Bischof waren Aktive und Zuschauer im Start-Ziel-Gelände stets auf dem Laufenden. Links im Hintergrund die angezuckerten Summits Juppenspitze und Mohnenfluh.  

Mehr als entschädigt

Für zusätzliche Mühen und längere Laufzeit wurden die Gipfelstürmer mehr als entschädigt, denn „die Bedingungen waren trotz des Wintereinbruchs auf den Gipfeln ideal, die Sicht ein Traum, die Tour bestens organisiert und der abschließende Ausklang am Kirchenbühel wie immer ein Erlebnis“, waren sich die 435 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig. 352 davon absolvierten die große Tour, 83 wählten die Rookie-Tour, 19 Kilometer und 1370 Höhenmeter auf den Hochberg und zurück.

Rund 60 freiwillige Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung - auch das Kuchenbuffet gehörte zum Serviceangebot.   
Rund 60 freiwillige Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung – auch das Kuchenbuffet gehörte zum Serviceangebot.  

Zwischen 12.02 Uhr und 19.48 Uhr

Gestartet wurde wie gewohnt gestaffelt – die ersten machten sich um 2 Uhr auf den Weg, die nächsten um 3.30 Uhr und die letzte Gruppe um 5 Uhr. Die kleine Tour startete um 9 Uhr – und diese Teilnehmer waren auch die ersten im Ziel: Martin Bischof, der als bewährter Platzsprecher die Besucher im Start-und-Ziel-Gelände auf dem Laufenden hielt, konnte so wie im Vorjahr Cleo Romina Binkert aus Klettgau in Württemberg als erste „Finisherin“ begrüßen. Um 12.02 Uhr nach 3:02 Stunden Laufzeit und sieben Minuten vor Andreas Kalb und Maximilian Rein, die bei der „Bergwertung“ am Hochberg noch knapp voran lagen.

Vorsorglich war bei Seven Summits auch der Polizeihubschrauber in Schröcken stationiert, er konnte sich jedoch auf Kontrollflüge beschränken und musste nicht zu Notfällen gerufen werden.
Vorsorglich war bei Seven Summits auch der Polizeihubschrauber in Schröcken stationiert, er konnte sich jedoch auf Kontrollflüge beschränken und musste nicht zu Notfällen gerufen werden.

7:46 Stunden später waren die Seven Summits 2025 abgeschlossen – in Begleitung der bewährten „Besenmänner“ Martin Dalmonego und Markus Stangl läuteten Daniela Götte aus Wetter im Ruhrgebiet und Sandra Wolter aus Landsberg am Lech um 19:48 Uhr die letzte Zielglocke.

Übermütig läuteten Clarissa Döller und Lena Jochum nach ihrer Rückkehr ins Tal die Zielglocke. Sie waren von 5.30 bis 10.30 Uhr am Checkpoint Juppenspitze eingeteilt, mussten zum Glück nicht helfend eingreifen.
Übermütig läuteten Clarissa Döller und Lena Jochum nach ihrer Rückkehr ins Tal die Zielglocke. Sie waren von 5.30 bis 10.30 Uhr am Checkpoint Juppenspitze eingeteilt, mussten zum Glück nicht helfend eingreifen.

Es gab wieder nur Sieger

Dazwischen gab es fast im Minutentakt Applaus für Finisher – jede und jeder von ihnen „Sieger“, denn es gab keine Preise oder Medaillen und keine Rangliste, sondern nur Urkunden und „Geschafft“-Erinnerungsfotos. Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt, Einheimische wie Urlaubsgäste waren gemeinsam unterwegs. Dabei auch der ehemalige Weltklasse-Snowboarder Markus Schairer (14:17 Stunden) Schröckens früherer Bürgermeister Herbert Schwarzmann (15:12 Stunden) und die “Stammgäste” und ältesten Finisher Monika Maria Partel aus Bregenz (15:27 Minuten) und der ein Jahr jüngere Walter Rusch, der drei Minuten schneller war, oder rund 30 Jugendliche aus dem Nachwuchs des Wälder Skiclubs, die in zwei Gruppen (5:57 bzw. 6:18 Stunden) für die kleine Tour unterwegs waren.

Eric Leitner und Martin Bischof mit einer bekannten
Eric Leitner und Martin Bischof mit einer bekannten “Wiederholungstäterin”: Cleo Romina Binkert war schon im Vorjahr die Schnellste auf der Rookie-Tour.

Einen „Sieger“ und eine Trophäe gab es dann aber doch noch: „Sieger“ war die vorwiegend in Nepal aktive Hilfsinitiative Rokpa, die den Erlös der Veranstaltung bekommt und für die First Responder Initiative Hinterwald gab es die „Schröckener Gams“ für besondere Verdienste um die Seven Summits Tour. STP

So jubelte Annika Bockhart aus Marktoberdorf, die die mit 54 Kilometern längste Tour der Seven-Summits-Geschichte als schnellste Läuferin bewältigt hatte. 
So jubelte Annika Bockhart aus Marktoberdorf, die die mit 54 Kilometern längste Tour der Seven-Summits-Geschichte als schnellste Läuferin bewältigt hatte. 
Ein fröhliches Quartett aus dem Rheindelta: Sandro Schweighofer schultert beim Zieleinlauf den
Ein fröhliches Quartett aus dem Rheindelta: Sandro Schweighofer schultert beim Zieleinlauf den “Glöckner” Levi Schnetzer. Links Beate Dorner, rechts Daniel Schwärzler.  
Stellvertretend für das First-Responder-Team Hinterwald durften Brigitte Schwarzmann und Tobias Türtscher von Bgm. Stephan Schwarzmann (r.) und OK-Chef Eric Leitner die Schröckener Gams für besondere Verdienste um Seven Summits entgegennehmen.   
Stellvertretend für das First-Responder-Team Hinterwald durften Brigitte Schwarzmann und Tobias Türtscher von Bgm. Stephan Schwarzmann (r.) und OK-Chef Eric Leitner die Schröckener Gams für besondere Verdienste um Seven Summits entgegennehmen.  
Im
Im “Kontrollzentrum” sorgten Angela Schwarzmann und Martin Bischof für perfekte Information der Aktiven und des zahlreichen Publikums.  
Linda Scheffknecht aus Lustenau wurde von ihren Fans im Ziel sogar mit einem Transparent begrüßt:
Linda Scheffknecht aus Lustenau wurde von ihren Fans im Ziel sogar mit einem Transparent begrüßt: “Linda rennt – der Gipfel brennt, Rookie-Queen die jeder kennt!”
Schröcken war Mekka der Gipfelstürmer
“Bürgermeister-Pensionist” Herbert Schwarzmann wollte es wieder einmal wissen und zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen zählt. 15:12 Stunden waren beachtlich – da waren manch Jüngere länger unterwegs.  
Eric Leitner dokumentierte die Schnellsten der Rookie-Tour: Vorjahrssiegerin Cleo Romina Binkert ließ am Ende Maximilian Rein und Andreas Kalb noch deutlich hinter sich.
Eric Leitner dokumentierte die Schnellsten der Rookie-Tour: Vorjahrssiegerin Cleo Romina Binkert ließ am Ende Maximilian Rein und Andreas Kalb noch deutlich hinter sich.
Eric Leitner und Martin Bischof gratulieren Tomas Gonda aus der Slowakei zu seiner Spitzenzeit - 10:09 Stunden.   
Eric Leitner und Martin Bischof gratulieren Tomas Gonda aus der Slowakei zu seiner Spitzenzeit – 10:09 Stunden.  
Hinter dem überragenden Amadeus Wild (li.) erzielte Johannes Fink die zweitbeste Zeit und wurde von seinen Fans lautstark mit einer
Hinter dem überragenden Amadeus Wild (li.) erzielte Johannes Fink die zweitbeste Zeit und wurde von seinen Fans lautstark mit einer “Rumpel” gefeiert.  
30 Nachwuchs-Asse des Skiclubs Bregenzerwald liefen ihr eigenes Rennen. Die sieben Ausreißer Nikola Bär, Jakob Bereuter, Marius Felder, Jonathan Kaufmann, Felix Lässer, Anton und Josef Meusburger . . .
30 Nachwuchs-Asse des Skiclubs Bregenzerwald liefen ihr eigenes Rennen. Die sieben Ausreißer Nikola Bär, Jakob Bereuter, Marius Felder, Jonathan Kaufmann, Felix Lässer, Anton und Josef Meusburger….
. . . ließen das
. . . ließen das “Hauptfeld” gut 20 Minuten hinter sich.