Berufsheer und Sozialjahr

Auch für einen Katastropheneinsatz sollen genügend Soldaten zur Verfügung stehen.
Wien. (VN-joh) Geht es nach der SPÖ und Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), wird 2014 kein Grundwehrdiener mehr einberufen; die Wehrpflicht wäre dann abgeschafft. Voraussetzung dafür ist, dass es bei der Volksbefragung eine Mehrheit für ein Berufsheer gibt und dass das vorliegende Modell dann eins zu eins umgesetzt wird.
Das Berufsheer ist genau genommen auch ein Freiwilligenheer, das Männern und Frauen offensteht: Im Endausbau soll es nach zehn Jahren bestehen aus 9300 Berufssoldaten, 5500 Zeitsoldaten, die sich für drei, sechs oder neun Jahre verpflichten, 10.000 Profimilizsoldaten, die für ihre Selbstverpflichtung, an Übungen und Katastropheneinsätzen teilzunehmen, 5000 Euro pro Jahr erhalten, rund 23.000 weiteren Milizsoldaten und 7000 Zivilbediensteten; mit diesen soll die Mobilmachungsstärke weiterhin 55.000 Soldaten betragen.
Für Katastropheneinsätze in Österreich sollen mindestens 12.500 Soldaten zur Verfügung stehen. Damit könnte man auch bei Jahrhundertereignissen wie Überflutungen das Auslangen finden.
Die Kosten sollen mit rund zwei Milliarden Euro pro Jahr denen des heutigen Bundesheers entsprechen.
Freiwillig und bezahlt
Als Alternative zum Zivildienst hat Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) das Modell eines bezahlten „freiwilligen Sozialjahres“ entwickelt: Frauen und Männer können daran teilnehmen; angeboten werden ihnen für Tätigkeiten bei Hilfsorganisationen wie der Caritas oder dem Roten Kreuz knapp 1400 Euro pro Monat, 14 Mal im Jahr. Vorgesehen sind 8000 Stellen. Das würde dem Arbeitskräfteangebot entsprechen, das durch den heutigen Zivildienst gegeben ist. Kosten: 211 Millionen Euro.