Unfälle, Staus und Sperren: Chaos auf Ländle-Straßen

Spezial / 08.02.2013 • 21:40 Uhr
Wo versteckt sich wohl mein Auto? – Das haben sich am Freitagmorgen viele Vorarlberger beim Blick aus dem Fenster gefragt. Foto: VN/hartinger
Wo versteckt sich wohl mein Auto? – Das haben sich am Freitagmorgen viele Vorarlberger beim Blick aus dem Fenster gefragt. Foto: VN/hartinger

Neuschnee legte Verkehr zeitweise lahm – Kilometerlange Staus im Großraum Bregenz.

schwarzach. (VN-mef) Schnee, Schnee, Schnee und nochmals Schnee: Die großen Neuschneemengen haben den Verkehr in Vorarlberg am Freitag teilweise fast komplett zum Erliegen gebracht. Vor allem im Großraum Bregenz wurden die Nerven der Autofahrer ordentlich auf die Probe gestellt. Hängen gebliebene Lkw sorgten nämlich sowohl auf der Rheintalautobahn als auch auf den Ausweichrouten für kilometerlange Staus.

Die Asfinag war mit insgesamt 19 Räumfahrzeugen und mehreren Lkw auf der Autobahn zwischen dem Pfändertunnel und Dornbirn im Dauereinsatz. Wegen der liegen gebliebenen Schwerfahrzeuge kam es vor allem bei den Autobahnauf- und -abfahrten immer wieder zu längeren Wartezeiten. Der Pfänder- und auch der City-Tunnel waren teilweise gesperrt. Die Einsatzkräfte benötigten Stunden, um die Lkw auf den schneeglatten Fahrbahnen wieder flott zu bekommen.

Zehn Kilometer Stau

Hinzu kam am Freitag noch der einsetzende Urlauber­rückreiseverkehr. Laut ÖAMTC staute sich der Verkehr vor dem Pfändertunnel auf der A 14 in der Folge in Fahrtrichtung Deutschland rund zehn Kilometer zurück, auch auf der Gegenfahrbahn entstanden Fahrzeugkolonnen. Auch auf der Vorarlberger Straße (L 190) und der Schweizer Straße (L 202) im Großraum Bregenz stockte der Verkehr. Zeitweise mussten die Straßen für die Schneeräumung gesperrt werden. Auf die L 7 Schwarzachtobelstraße ging ein Schneerutsch nieder. Auch hier musste kurzzeitig gesperrt werden.

Der Süden Vorarlbergs blieb weitgehend von heftigen Schneefällen verschont. Nur in der Früh kam es zu Wartezeiten für die Autofahrer. Im Bereich der Arlbergschnellstraße (S 16) blieben Lkw hängen, die Straße war deshalb kurzzeitig gesperrt. Gegen elf Uhr gab die Autobahnpolizei Bludenz Entwarnung. Die Kettenpflicht wurde aufgehoben, hieß es. Wegen der Schneefahrbahn sei dennoch Vorsicht geboten. Auf nahezu allen höher gelegenen Straßen herrschte Kettenpflicht für Lkw. Schneeketten für alle Fahrzeuge waren etwa auf der Strecke St. Anton – Langen am Arlberg verpflichtend.

Etliche Blechschäden

Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch vermeldete am Vormittag aufgrund des Schneechaos längere Wartezeiten bei Krankentransporten. Zu schweren Unfällen sei es tagsüber nicht gekommen. Laut Polizei hätten die Autofahrer ihre Fahrweise den schwierigen Bedingungen angepasst.

Die Einsatzkräfte mussten allerdings wegen etlicher Fahrzeuge, die aufgrund der schwierigen Fahrverhältnisse von der Straße abgekommen waren, ausrücken. So landete beispielsweise in Schlins ein 58-jähriger Fraxner mit seinem mit Molke beladenen Traktoranhänger plötzlich neben der Fahrbahn. Der Anhänger kippte um und rund 10.000 Liter Molke flossen aus. Laut Angaben der Polizei wollte der Traktorfahrer auf der Walgaustraße zwischen Schlins und Satteins einem Schneepflug ausweichen und war dabei über den rechten Fahrbahnrand geraten. Die Straße musste kurzzeitig gesperrt werden. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.

Die Situation entspannte sich am Freitag erst in den Nachmittagsstunden. Gegen 16 Uhr teilte die Asfinag in einer Aussendung mit, dass die A 14 wieder frei befahrbar sei. Nach wie vor herrschte um den Pfändertunnel jedoch zäher Verkehr, der Rückstau reichte zeitweise bis Dornbirn zurück.

Weitere Staus erwartet

Mit Sorgenfalten auf der Stirn blicken die Mitarbeiter der Asfinag und des ÖAMTC auch dem restlichen Reisewochenende entgegen. „Aufgrund des Urlauberschichtwechsels und Semesterferienbeginns in Tirol und Bayern rechnen wir mit einem starken Urlauberreiseverkehr und Staus“, sagt Martin Kirchmair, zuständiger Abteilungsleiter der Asfinag, und appelliert gleichzeitig an alle Verkehrsteilnehmer: „Es sollten alle nur mit entsprechender Winterausrüstung unterwegs sein. Zudem sollte jeder auf die Geschwindigkeit und den richtigen Abstand achten.“

Wir rechnen auch am Samstag und Sonntag mit starkem Urlauberreiseverkehr und Staus.

Martin kirchmair, asfinag
Auf der A 14 sorgten hängen gebliebene Lkw für kilometerlange Staus. Foto: VN/Steurer
Auf der A 14 sorgten hängen gebliebene Lkw für kilometerlange Staus. Foto: VN/Steurer