Spekulationen über Palin, Giuliani und Gingrich im neuen Kabinett

Spezial / 10.11.2016 • 20:39 Uhr
Chris Christie wollte zuerst selbst Präsident werden. reuters
Chris Christie wollte zuerst selbst Präsident werden. reuters

Tea-Party-Ikone Sarah Palin könnte neue US-Innenministerin werden.

washington. Eine der schwierigsten Aufgaben, die der designierte US-Präsident Donald Trump schon in Kürze zu lösen hat, ist die Besetzung seines Kabinetts. Die Aufgabe wird dadurch erschwert, dass der Quereinsteiger aus der Geschäftswelt in Washington nicht sonderlich gut vernetzt ist und viele Parteikollegen mit seiner aggressiven Kampagne verprellt hat.

Das Magazin „Politico“ berichtete unter Berufung auf Vertraute von Trump, dass die frühere Gouverneurin von Alaska und Tea-Party-Ikone Sarah Palin Innenministerin werden könnte. Palin hatte Trump im Wahlkampf unterstützt und war 2008 Vizepräsidentschaftskandidatin des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers John McCain. Als Außenminister wird zudem der konservative Hardliner Newt Gingrich gehandelt. Gingrich ist in Washington gut vernetzt, aber auch umstritten. Der 73-Jährige ist mit Trump während der Kampagne auch mehrmals aneinandergeraten. Ohne Vorbehalte wurde der zukünftige Präsident indes von Rudy Giuliani, Ex-Bürgermeister von New York, unterstützt. Dafür könnte er nun mit dem Justizministerium belohnt werden.

Gleich für mehrere Regierungsposten wird der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, gehandelt. Zunächst hatte sich der 54-Jährige selbst um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben. Nun ist er Leiter des Übergangsteams, das den Machtwechsel im Jänner vorbereitet. Christie hängt allerdings ein Skandal wegen der Schließung einer Brücke an – eine Maßnahme, mit der er angeblich einen mit ihm verfeindeten Bürgermeister bestrafen wollte.

Der Parteivorsitzende der Republikaner, Reince Priebus, könnte wiederum bald den Posten des Stabschefs des Weißen Hauses innehaben. Nach anfänglichem Zögern hatte sich Priebus voll auf die Seite Trumps geschlagen. Für den Posten des Finanzministers kommt Steven Mnuchin in Frage. Der frühere Banker von Goldman Sachs verwaltete die Wahlkampfkasse des Milliardärs.

Wenn es um den neuen Verteidigungsminister geht, fällt oft der Name Jeff Sessions. Der erzkonservative Senator aus dem Südstaat Alabama hat Trump von früh an vehement unterstützt. Medienberichten zufolge hat außerdem Michael Flynn gute Chancen, Nationaler Sicherheitsberater zu werden. Der pensionierte Oberstleutnant sorgte dafür, dass die Verbindungen Trumps zur Wählergruppe der Veteranen gestärkt wurden. Der 57-Jährige bringt auch Expertise aus der Geheimdienstarbeit mit.

Jeff Sessions hat Trump früh unterstützt. reuters
Jeff Sessions hat Trump früh unterstützt. reuters
Michael Flynn wird als Nationaler Sicherheitsberater gehandelt. AP
Michael Flynn wird als Nationaler Sicherheitsberater gehandelt. AP
US-Medien spekulieren über ein Comeback von Newt Gingrich.  AFP
US-Medien spekulieren über ein Comeback von Newt Gingrich. AFP
Bald Innenministerin? Sarah Palin hat offenbar gute Chancen. AP
Bald Innenministerin? Sarah Palin hat offenbar gute Chancen. AP
Den Posten des Stabschefs könnte Reince Priebus übernehmen. AFP
Den Posten des Stabschefs könnte Reince Priebus übernehmen. AFP
Rudy Giuliani könnte mit einem Posten belohnt werden. reuters
Rudy Giuliani könnte mit einem Posten belohnt werden. reuters
Steven Mnuchin kommt als Finanzminister in Frage. reuters
Steven Mnuchin kommt als Finanzminister in Frage. reuters