So viel Bio steckt in den Vorarlbergern
VN-Umfrage: Bei Bio-Lebensmitteln zählt nicht nur der Geschmack.
Schwarzach Die Vorarlberger achten beim Kauf von Bio-Lebensmitteln auf die Herkunft. Auch die Art der Herstellung ist ihnen wichtiger als der Preis. Gleichzeitig sind sie der Meinung, dass im Land mehr für die Bio-Landwirtschaft getan werden sollte. Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts von Dr. Edwin Berndt im Auftrag der VN.
501 Interviews
Die 16 Interviewer wollten zwischen dem 10. und 18. Jänner von 501 Vorarlbergern wissen: Was ist Ihnen beim Kauf von Bio-Lebensmitteln am wichtigsten? Sollte in Vorarlberg (Politik, Kammern, etc.) mehr für die Bio-Landwirtschaft getan werden? Und wie viel Geld sind Sie bzw. Ihr Haushalt bereit, mehr zu bezahlen, wenn die Lebensmittel dafür bio und regional sind?
In Vorarlberg gibt es laut Bio Austria knapp 540 Biobetriebe, das ist ein Anteil von 15 Prozent (Stand: April 2017). 12.500 Hektar (17 Prozent) der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Land werden biologisch bewirtschaftet. Und die Konsumenten?
Art der Herstellung
„Wenn es um die Anschaffung von Bio-Lebensmitteln geht, spielt ein günstiger Preis eine untergeordnete Rolle, denn nur jeder Siebte spricht sich für diese Kategorie aus“, stellt Edwin Berndt fest. Für 45 Prozent der Befragten steht die Herkunft (45 Prozent) an erster Stelle, wobei die Frauen (51 Prozent) eher darauf achten als die Männer (39 Prozent). Die Art der Herstellung wiederum ist für die Männer (28 Prozent) maßgeblicher als für die Frauen (20 Prozent).
Jung und Alt
Am preissensibelsten sind die Unter-30-Jährigen (23 Prozent) und die Über-60-Jährigen (18 Prozent). Bei den 30- bis 44-Jährigen bzw. 45- bis 59-Jährige sind nur es sieben bzw. acht Prozent. „Die Bereitschaft, mehr zu bezahlen, ist bei finanziell schwächer situierten Leuten geringer“, erläutert der Meinungsforscher.
60 Prozent sagen zudem, dass sie mehr bezahlen würden, wenn die Lebensmittel dafür bio und regional sind. Edwin Berndt: „Bio profitiert auch stark vom zunehmenden Gesundheitsbewusstsein weiter Bevölkerungskreise. Für Gesundheit ist man bereit, mehr Geld auszugeben.“
Bio muss auch bio sein
Die Voraussetzung, dass Bio im hohen Maße akzeptiert wird, ist laut der Umfrage die bessere Qualität. Sprich: Bio muss auch bio sein, das fängt bei der Tierhaltung an und hört beim Einsatz von Dünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln auf.
64 Prozent sind außerdem der Auffassung, dass für die Bio-Betriebe im Land mehr getan werden sollte. 22 Prozent sagen sogar: viel mehr. Im hohen Maße für eine stärkere Förderung sprechen sich mit 70 Prozent die 45- bis 59-Jährigen aus. Lediglich sechs Prozent plädieren für weniger. 22 Prozent sind der Meinung, dass genug für die BioLandwirtschaft getan wird.