Spiele haben ihre ersten Sieger

20 Volksschüler aus Lustenau und ihr Projekt für Körper, Geist und Charakter.
Lustenau. Was Eishockey nicht alles sein kann: sportlicher Wettkampf, großes Abenteuer, Gemeinschaftserlebnis und vor allem Erziehung. Für die 20 Viertklässler der C-Klasse an der Volksschule Kirchdorf und ihre engagierte Lehrerin Gabi Milz (54) in Lustenau ist die Jagd nach der schwarzen Gummischeibe dieser Tage schlichtweg das pralle Leben. Voller Inbrunst bereiten sich die Kinder unter fachmännischer Betreuung des lokalen Eishockeystars Toni Saarinen (38) auf ihren großen Tag vor: Der wird am Freitag, den 30. Jänner, im Schrunser Aktiv-Park sein: Wenn die elf Buben und neun Mädchen, und mit ihnen vier weitere Volksschulklassen, das EYOF-Challengeturnier bestreiten – unmittelbar vor dem großen Finale der Jungprofis.
In der Kabine
„Ich habe von der Möglichkeit einer Teilnahme bei den Jugendspielen im vergangenen Jahr gehört. Und da dachte ich mir: Für diese nicht leichte Klasse ist das genau richtig“, erzählt Lehrerin Gabi Milz, während ihre Schützlinge mit dem frisch übergezogenen EHC-Lustenau-Dress wie eine Traube um sie hängen. Es ist kurz vor dem Training. In der EHC-Kabine schnüren mehrere Helfer wie EHC Lustenau-Sekretärin Alexandra König, den Kleinen die Schuhe, fixieren Ellbogenschützer und Knieschoner, ziehen die Riemen der Helme fest und mustern anschließend jeden Einzelnen der aufgeweckten Rasselbande, ob ja auch alles passt.
Die Talente
Auch EHC-Manager Eric Orie ist gekommen. Er schmunzelt ob der hektischen, lauten und doch so sympathischen Betriebsamkeit. Einmal muss sich Toni Saarinen noch in der Kabine Gehör verschaffen. Das gelingt nicht ohne eine erhebliche Belastung seiner Stimmbänder. Danach geht’s aufs Eis. Auf diesem bewegen sich die Kinder schon sehr geschickt. So als ob das gefrorene Wasser immer mehr zu ihrem Element wird. „Als wir im November angefangen haben, konnten viele nicht einmal eislaufen. Auch ich konnte es nicht“, erzählt Lehrerin Milz. „Aber es ist dann alles sehr schnell gegangen“, fügt sie an. Schnell wurde dabei auch Talent sichtbar. Wie zum Beispiel bei Samuel und bei Anna-Lena. Samuel möchte jetzt weg von den Fußballern und hin zu den Eishockeyanern gehen. „Mir taugt Eishockey einfach besser als Fußball. Es ist so schnell und so lässig.“
Guter Einfluss
Ausgesprochen positiv findet Gabi Milz, wie sich ihre Klasse auch außerhalb der Eishalle entwickelt hat. „Es ist erstaunlich, welch guten Einfluss das Projekt auf sie nimmt. Sie sind konzentrierter, leistungswilliger und disziplinierter geworden. Es reut mich keine Sekunde, dass ich die Klasse für die Challenge angemeldet habe. Im Gegenteil.“ Auf dem Eis wirbeln die Viertklässler herum. Man spielt über die Breite der Eisfläche auf zwei kleine Tore. Toni Saarinen hat alles unter Kontrolle. Wenn sie fertig sind, werden einige als „Privatleute“ zum Publikumslauf wieder kommen. Die Begeisterung ist inzwischen nämlich so groß geworden, dass die Kinder auch außerhalb des offiziellen Trainings Eislaufen üben. Das EYOF hat noch vor der Eröffnung seine ersten Sieger.
Es reut mich keine Sekunde, dass wir mitgemacht haben.
Gabi Milz, Lehrerin


