Olympiazentren als Kompetenz für rot-weiß-roten Spitzensport

Sport / 19.12.2017 • 21:30 Uhr
In den Olympiazentren sieht Sebastian Manhart noch mehr Potenzial schlummern. Dies gelte es nun zu nutzen.Dünser
In den Olympiazentren sieht Sebastian Manhart noch mehr Potenzial schlummern. Dies gelte es nun zu nutzen.Dünser

Für Sebastian Manhart sind im Regierungsprogramm für den Sport „interessante Ansätze“

Dornbirn Der Sport ist im neuen Regierungsprogramm vom Verteidigungsministerium ins Vizekanzleramt gewechselt. Die Auswirkungen dessen bergen viel Spannung in sich, zumal der nunmehr oberste Sportler des Landes, Heinz-Christian Strache, die zuvor von Ex-Sportminister Hans-Peter Doskozil umgesetzte Spitzensportstruktur im Hinblick auf die Vereinfachung der Förderstrukturen schon als „nicht ausreichend“ kritisiert hat.

In Vorarlberg hofft Sebastian Manhart, Geschäftsführer Olympiazentrum Vorarlberg, vor allem auf „Detaillösungen für den Sport“. Noch immer sieht er in der Spitzensportstruktur in Österreich offene Punkte. Resultierend aus seiner täglichen Arbeit mit dem Thema Spitzensport und Spitzensportler wäre ihm in der Diskussion dessen eine stärkere Einbeziehung des Österreichischen Olympischen Comités ein wichtiges Anliegen. Zumal gerade die Olympiazentren formal nicht in die Struktur eingebettet seien. Für ihn wäre es deshalb wichtig, das Netzwerk, das zwischenzeitlich unter den sechs heimischen Olympiazentren entstanden ist, verstärkt im Sinne des Spitzensports nachhaltig zu nutzen.

Noch immer organisiert sich jeder Verband für sich, was im Falle des Fußballbundes oder des Skiverbandes durchaus leichtfällt. Doch gerade die kleineren Verbände könnten von der intensiveren Zusammenarbeit und auch der Zusammenlegung von Kompentenzzentren profitieren. Sowohl hinsichtlich medizinischer Betreuung oder was sportwissenschaftliche Betreuung, Physio, Athletiktraining oder Ernährung betrifft. Als „Taktgeber“ könnte für Manhart weiterhin der verantwortliche Trainer fungieren. Hinsichtlich der Diskussion eines zentralen oder dezentralen Systems findet Manhart Präferenzen für beide. „Ich sehe in Österreich auch aufgrund der großen Entfernungen keine allgemein gültige Lösung für jede Sportart. Deshalb macht es für mich keinen Sinn, alles nur zentral regeln zu wollen.“

Wichtigkeit der Trainerausbildung

Ein großes Thema und persönliches Anliegen ist und bleibt für den 42-jährigen Ex-Handballer auch die Trainerausbildung. Das Berufsbild eines Trainers neu definieren, den Stellenwert zu erhöhen – all das wären für ihn wichtige Schritte. „Diesbezüglich sind wir noch meilenweit vom Schweizer System entfernt.“ Deshalb steht in Dornbirn die Ausbildung oben auf der To-do-Liste.

Dass im Regierungsprogramm die Infrastruktur im Rahmen eines österreichweiten Sportstättenplans anhand einer Prioritätenliste aufgelistet ist, sieht er positiv. Auch wenn er schmunzelnd, mit einem leichten Seitenhieb bemerkt: „Es ist mehr zu tun, als nur ein viertes Fußballstadion in Wien . . .“

„Ich bin gespannt auf die Auswirkungen für die Dinge, die noch nicht begonnen wurden.“

Mehrwissen.vn.at

Regierungsprogramm Sport

http://VN.AT/sudDOS