SCR Altach unterliegt dem LASK im Schnabelholz 1:2

Zur Pause führten die Gastgeber noch 1:0. Fünf Minuten Unkonzentriertheiten wendeten das Blatt.
Altach Konzentration geht vor Spiellust: Dieses Mottos bediente sich Altach in der ersten Halbzeit. Die Mannen um Interimstrainer Wolfgang Luisser standen sehr kompakt, ließen dem LASK keinen Platz und räumten kompromisslos (fast) alles weg, was sich gefährlich dem Tor von Martin Kobras zu nähern drohte. Trotzdem brauchte es den Routinier zwischen den Pfosten bereits in der dritten Minute: Ullmann zog von halbrechts ab, und der Altach-Keeper zeigte eine Glanzparade.
Danach ließen die Gastgeber lange Zeit nichts Gefährliches mehr zu, kamen selber aber auch nur recht zögerlich in die Offensive. In Minute 13 probierte es Emir Karic mit einem Schuss der zum Schüsschen geriet und am Tor vorbei kollerte.
Immerhin: Altach wurde mutiger und schickte sich an, Nadelstiche zu setzen. In der 25. Minute hätte es beinahe für Christian Gebauer geklappt. Der Tiroler zündete nach einem Pass ins Loch von Meilinger seinen Turbo und konnte in letzter Sekunde am erfolgreichen Abschluss gehindert werden.
Berisha versprüht Hoffnung
Diesen gab es 13 Minuten später: Karic schickt den sehr einsatzfreudigen Berisha auf die Reise, der lässt Routinier Emanuel Pogadetz alt aussehen und schiebt den Ball an Torhüter Schlager vorbei ins Netz – 1:0-Führung für Altach gegen den Tabellenzweiten. Berisha verbat sich gegen seinen Ex-Klub den Torjubel. Nicht jedoch einen rustikalen Einsatz, der ihm eine Minute nach seinem Führungstreffer die Gelbe Karte einbrachte. Der Pausenpfiff kam für Altach fast zu früh. Die Mannschaft war plötzlich „on fire“. Allerdings hatten die Linzer in der 42. Minute durch Joao Victor auch noch eine gute Möglichkeit. Mit letztem Einsatz konnte Kapitän Netzer die Situation jedoch klären.
Matchwinner Joao Victor
Kurz nach dem Wechsel zeigte der LASK, warum die Mannschaft nach Salzburg ganz klar die Zweitbeste in Österreich ist. 47. Minute: Luckeneder springt der Ball zu weit weg, das Leder kommt zu Goiginger, der bedient Joao Victor und der Brasilianer trifft mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel von rechts millimetergenau – 1:1. Keine fünf Minuten später wird Ranftl rechts freigespielt, passt scharf in die Mitte, Kobras kann nur kurz klären und wieder ist der überragende Joao Victor zur Stellte – 1:2.
Das war für die Altacher des Schlechten zu viel. Der Schock saß tief, und das wurde in der verbleibenden Spielzeit offensichtlich. Der LASK kontrollierte über weite Strecken Ball und Gegner. Vor allem das Mittelfeld mit den laufstarken Goiginger und Ranftl nutzten die sich bietenden Räume und sorgten für viel Betrieb vor Martin Kobras. Der hielt sich einmal mehr schadlos. In der 64. Minute parierte er einen Schuss von Goiginger, den Abpraller setzte der Klauss neben das Gehäuse.
Gatt vergibt Ausgleichschance
Und Altach? Die Gastgeber gaben sich zwar nicht auf, doch stießen mit ihren fußballerischen Mittel an Grenzen. Der LASK agierte auch in der Defensive sehr konzentriert und ließ wenig abbrennen. Dazu gesellten sich bei den Gastgebern auch mehrere Passfehler, es fehlte einfach an Genauigkeit und Zielstrebigkeit.
Die beste Möglichkeit fand der eingewechselte Joshua Gatt in der 84. Minute vor. Vom ebenfalls eingewechselten Adrian Grbic auf die Reise geschickt, zog er allein aufs Tor und wurde nur mit vereinten Kräften von LASK-Torhüter Schlager und dem überragenden Innenverteidiger Trauner am erfolgreichen Abschluss gehindert. „Es war viel Gutes bei uns dabei, aber der LASK hat schließlich gezeigt, warum die Mannschaft im Spitzenfeld der Liga liegt“, meine Interimstrainer Wolfgang Luisser nach Spielende.
„Wir haben vor der Pause nur reagiert. Das wurde in der Halbzeit angesprochen. Meine Spieler haben dann das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, meinte ein sichtlich zufriedener LASK-Trainer Oliver Glasner.