Deshalb geht beim Handball-Gipfeltreffen die Cupkrone nach Vorarlberg

Sport / 17.04.2019 • 15:30 Uhr
Deshalb geht beim Handball-Gipfeltreffen die Cupkrone nach Vorarlberg
2003 gewann Bregenz das Cupfinale gegen Hard in der Messehalle in Dornbirn. VN/Zellhofer

Titelverteidiger Alpla HC Hard und Bregenz haben mit Heimvorteil ihren fünften Cuptriumph im Visier. Im Halbfinale am Freitag in der Messehalle müssen beide Klubs liefern.

Dornbirn Nach dem grandiosen Auftritt von Österreichs Männerteam gegen Europameister Spanien wird das Dornbirner Messestadion innert weniger Tage erneut zum Hotspot des rot-weiß-roten Handballsports: Beim Cashback World Final 4 Turnier geht es um die Krone im ÖHB-Cup. Beim Kampf um die 32. nationale Krone in der Geschichte des 1988 erstmals aufgespielten ÖHB-Cups stehen sich im Halbfinale am Freitag ab 18 Uhr zunächst Titelverteidiger Alpla HC Hard (vier ÖHB-Cupsiege, sieben Finalteilnahmen) und der UHK Krems (1/4) gegenüber. Im zweiten Duell der Vorschlussrunde trifft anschließend ab 20.25 Uhr Bregenz Handball (vier Cupsiege, bei sieben Finalteilnahmen) auf Schwaz Handball Tirol (1/2). Das Duell der beiden Halbfinalsieger um den ÖHB-Startplatz im EHF-Europacup der kommenden Saison wird am Karsamstag um 19 Uhr angepfiffen.

Bregenz hat 14, Hard 13 Titel

Besonders im Lager der beiden regionalen Vereine hegt man nicht zuletzt aufgrund des Heimvorteils berechtigte Hoffnungen, die imposante Titelsammlung aufzustocken. In der ÖHB-Bestenliste nimmt Bregenz mit neun Meistertiteln (letztmals 2010), vier Cupsiegen (letztmals 2006) und einem Triumph im Supercup 2016 die Poleposition ein. Dahinter folgt der Alpla HC Hard mit sechs Meistertiteln (letztmals 2017), vier Cupsiegen (letztmals 2018) und drei Supercuperfolgen, vor dem HC Fivers WAT Margareten, der drei Meister-, sieben Cup- und drei Supercuptitel in der Erfolgsliste vorweisen kann.

Zweites Cupfinalturnier im Ländle

Die zweite Titelentscheidung in dieser Spielperiode nach dem Supercup zu Saisonbeginn wird für die beiden heimischen Mannschaften auch zu einer Zeitreise in die Zukunft. Im Gegensatz zur Meisterschaft, in der man in diesem Jahrhundert bei allen Entscheidungen vertreten war, darf man sich im seit der Saison 2001 in Form eines Finalturniers mit zumindest vier, und drei Mal sogar mit acht teilnehmenden Mannschaften, erst um zweiten Mal in der Geschichte über einen Heimvorteil freuen. Bei der Premiere im Dornbirner Messestadion Ende Mai 2003 setzte sich im Endspiel Bregenz gegen die wenige Tage zuvor erstmals Meister gewordenen Roten Teufel vor 3200 Zuschauern mit 29:25 (14:13) durch.
Beim zweiten Cupfinalturnier in Vorarlberg 2010 in der Sporthalle am See in Hard musste sich Bregenz im Halbfinale gegen die Fivers mit 30:39 geschlagen geben und Gastgeber Hard wurde in der Vorschlussrunde im eigenen Wohnzimmer vom späteren Cupsieger Krems mit 26:28 gestoppt.

Harte Nuss für Titelverteidiger

Ein vorzeitiges Aus will man im Lager der Harder auf jeden Fall vermeiden. Nach dem 30:24 im Achtelfinale zu Hause gegen West Wien und dem 24:23 bei Bärnbach/Köflach will die Equipe von Cheftrainer Klaus Gärtner auch die letzten beiden Schritte in Richtung nächster Titel nach dem Triumph im Supercup zu Saisonbeginn erfolgreich bewältigen. „Aus Sicht des bisherigen Saisonverlaufs haben wir sicher das schwierigste Los gezogen“, betont Gärtner. „Krems hat sowohl den Grunddurchgang als auch die Bonusrunde für sich entschieden. Trotz des Heimvorteils sehe ich uns nicht zwingend in der Favoritenrolle. Ich denke, es werden wenige Nuancen entscheiden und natürlich werden wir alles daran setzen, damit wir ins Finale einziehen.“

In den vier direkten Vergleichen in dieser Saison der von der Papierform her stärksten Mannschaften musste Hard zu Saisonbeginn, allerdings stark ersatzgeschwächt, eine 21:27-Auswärtsniederlage hinehmen und konnte sich dann mit einem 28:26-Heimsieg revanchieren. Im Play-off-Durchgang war es dann umgekehrt: Nach der 28:30-Heimniederlage konnte Hard die Wachauer mit 29:25 bezwingen.

Die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung und den fünften Cuperfolg werden auch durch die mögliche Rückkehr des seit dem WM-Einsatz aufgrund der Schulterverletzung außer Gefecht gewesenen Dominik Schmid genährt. „Fakt ist, dass er wieder im Mannschaftstraining dabei ist. Ob er aufgeboten wird oder erst im Verlauf der K.-o.-Phase zurückkehrt, will ich offen lassen“, so Gärtner.

Rückkehr von Burger

Zweckoptimistisch gibt man sich auch bei Bregenz vor dem Duell mit Schwaz. Neocoach Markus Burger, der zwei Wochen nach seiner Hüftoperation wieder das Kommando an der Seitenlinie übernehmen wird: „Solche K.-o.-Duelle haben ja bekanntlich eigene Gesetzte und nicht nur einmal hat sich der Außeinseiter durchgesetzt. Ganz Vorarlberg wünscht sich ein Finale Bregenz gegen Hard. Auch für mich wäre dieses Duell die Krönung. Um es zu erreichen, müssen wir die Hürde Schwaz nehmen. Es wird keine leichte Aufgabe, doch ich hoffe, die Mannschaft hat mit dem 26:23 gegen West Wien Blut geleckt, etwas Selbstvertrauen getankt und kann den Aufwärtstrend fortsetzen. Das Männerteam hat es gegen Spanien vorgemacht. Wenn man kämpft und an seine Chance glaubt, kann man vieles erreichen. Und genau das fordere ich von meiner Mannschaft“, so Burger.

Ehrentafel

ÖHB-Cup der Männer seit 1988

Sieben Titel: Fivers WAT Margareten 2017, 2016, 2015 2013, 2012, 2009, 1999

Je vier Titel: Alpla HC Hard 2018, 2014, 2008, 2005; Bregenz Handball 2006, 2003, 2002, 2000; HC Linz 1997, 1996, 1995, 1994

Je drei Titel: UHC Tulln 2007, 2004, 1998; UHC Stockerau 1990, 1989, 1988

Zwei Titel: SG Handball West Wien 1992, 1991

Je ein Titel: ULZ Schwaz 2011; UHK Krems 2010; HSG Bärnbach/Köflach 2001; HC Bruck 1993

Handball, Österreichischer Cup 2019

Cashback-World-Final-4-Turnier in Dornbirn

Ausrichter: Bregenz Handball, Alpla HC Hard und SSV Dornbirn-Schoren

Männer

Halbfinale:

Alpla HC Hard (TV) – UHK Krems Freitag, 19. April, 18 Uhr

Bregenz Handball -–Schwaz Handball Tirol Freitag, 19. April, 20.25 Uhr

Finale:

Sieger Halbfinale Samstag, 20. April, 19 Uhr

Frauen

Finale: Hypo NÖ – MGA/Fivers Samstag, 20. April, 16 Uhr