Deshalb hat Altach beim 2:2 gegen Austria Punkte verschenkt

Furiosem Start mit 2:0-Führung folgten gegen die Austria altbekannte Fehler.
Altach Es war angerichtet: Eine homogen aufspielende Altacher Mannschaft düpierte ihren Gegner in den Anfangsminuten und in der mit fast 5000 Fans gut besuchten Cashpoint Arena herrschte nach gut einer halben Stunde Spielzeit schon Feierstimmung. Bis ein zu jenem Zeitpunkt, als Christian Gebauer einen Schuss knapp neben das Gehäuse setzte. Sidney Sam hatte den Altacher Stürmer mit einem idealen Pass in die Tiefe bedient, doch statt dem 3:0 und der vorzeitigen Entscheidung blieb es bei der 2:0-Führung. Danach riss irgendwie der Faden im Spiel und die Austria wurde stärker. Sekunden vor der Pause folgte der erste Tiefschlag für die Schützlinge von Alex Pastoor. Doch nicht allein das Freistoßtor von Dominik Fitz ärgerte den Altacher Cheftrainer. Der Niederländer war auch mit der Foulentscheidung des Unparteiischen Manuel Schüttengruber gar nicht zufrieden. „Er hat die Austria damit wieder ins Spiel gebracht. Aber nichtsdestotrotz: Ein Super-Freistoß.“
„Eine Führung von 2:0 nach 30 Minuten dürfen wir nicht mehr aus der Hand geben.“
Alain Wiss, Spieler Cashpoint SCR Altach
Was war passiert? SCRA-Neuerwerbung Berkay Dabanli hatte sich an der Strafraumgrenze eine harten Zweikampf gegen Christph Monschein durchgesetzt, doch der Referee entschied auf Foul – und Gelb. Der Rest ist bekannt: Im Stile eines Routiniers schlenzte der erst 20-jährige Fitz den Ball über die Mauer und via Unterkante der Latte ins Tor. „Ich hatte es fast befürchtet“, analysierte Sam nach dem Schlusspfiff die Szene. Und der 32-Jährige hielt auch nicht mit Kritik am Auftreten der eigenen Mannschaft zurück: „Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir nach dem Anschlusstreffer nicht mehr so viel Selbstvertrauen hatten. Da hat uns einfach der Mut verlassen, weiter zielstrebig auf das 3:1 zu spielen.“ Man habe, so der Deutsche, einfach aufgehört Fußball zu spielen. „Dann kriegen wir noch das 2:2, das darf einfach nicht passieren.“ Ein Tor, das Sam stark an die Gegentreffer „vor ein paar Monaten“ erinnerte. So war sein Resümee klar: „Ein Spiel der verschenkten Punkte.“
Noch Luft nach oben
Auch der zweite Debütant im Altacher Dress, der Schweizer Alain Wiss, zeigte seine Enttäuschung ob des verpassten Sieges. „Ich glaube, wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen.“ 30 Minuten lang habe man „sehr ordentlichen, teilweise guten Fußball gespielt und zwei schöne Tore erzielt“. Aber die letzte Viertelstunde vor der Pause sei man einfach zu passiv gewesen. Persönlich sah er sich punkto Zweikampfstärke schon auf einem guten Niveau. „Fußballerisch habe ich noch Luft nach oben, auch was die Anzahl der Ballkontakte betrifft“, sagte der 29-Jährige. Allerdings wollte der Mittelfeldmann auch nicht auf die guten Momente im Spiel verzichten: Etwa, dass „wir nach dem Ausgleich zum 2:2 nicht kopflos nach vorne gespielt haben“.
Starke Anfangsphase
Zu den sehr guten Momenten im Spiel der Altacher zählte vor allem die erste halbe Stunde der Partie. Das Kompliment von Austria-Wien-Trainer Christian Ilzer („Altach war sehr präsent“) war schon fast untertrieben, denn Sam und Co. beherrschten ihren Gegner mit und ohne Ball. Mit schnellen Kombinationen wurde das Mittelfeld überbrückt und die Antritte von Johannes Tartarotti und Sam von den Toren zum 1:0 (11.) und 2:0 (20.) waren Extraklasse. Dem Abschlussversuch von Tartarotti folgte ein Abstaubertor von Emanuel Schreiner, während Sam nach einem Doppelpass mit Schreiner selbst den Ball im Tor versenkte. Dass in der Defensive bis dahin zudem nichts zugelassen wurde, machte
Tipico Bundesliga
Statistik
Cashpoint SCR Altach FK Austria Wien
14 Schüsse gesamt 13
6 Schüsse auf das Tor 4
54,7 % Ballbesitz 45,3 %
4 Eckbälle 4
23 Flanken 16
47,7 % Zweikampfquote 52,3 %
0 Abseits 1
66,9 % Passquote 60,3 %
20 Fouls 15
Anfangsphase noch bemerkenswerter. Am Ende aber verabsäumten es die Heimischen, sich zum Frühjahrsauftakt mit einem Sieg zu belohnen. Selbst das Zeichen von der Bank, als Pastoor einen zusätzlichen Stürmer (Daniel Nussbaumer) für einen Verteidiger (Anderson) brachte, sollte nicht mehr den gewünschten Effekt erzielen. Gebauer auf die Anderson-Position zurückzuziehen, bewies aber den Mut, der am Feld am Schlus merklich fehlte.