Warum die Austria am 15. Mai parat sein muss

Neustart der Bundesliga soll mit Cupfinale (15. Mai) beginnen. Noch besteht Hoffnung für die 2. Liga.
Lustenau-Altach Nichts genaues weiß man, nur so viel: Die Bundesliga will die Saison fertig spielen, für die 2. Liga besteht – offiziell – noch Hoffnung. Ab Dienstag ist das Training in Kleingruppen erlaubt und das Cupfinale soll vor dem Ligastart erfolgen. Doch über all den Planungen hängt nicht nur das Coronavirus als Damoklesschwert, sondern auch die Finanzierung der Testungen. Allein für die Bundesliga wären mehr als zwei Millionen Euro notwendig, die 2. Liga nicht miteingerechnet. Aufwendungen, die die Klubs zu tragen hätten, wenn es dafür kein Geld von der Bundesregierung gibt oder ein Sponsor gefunden wird.
„Zumindest gab es die Ansage, dass das Cupfinale Mitte Mai gespielt werden soll.“
Bernd Bösch, Sportvorstand SC Austria Lustenau
Viel Fragen offen
Auch im Lager der Lustenauer Austria wartet man nach der Klubkonferenz weiter auf tatkräftige Aussagen von Seiten der Bundesliga. „Zumindest gab es die Ansage, dass das Cupfinale Mitte Mai gespielt werden soll. Aber darüber hinaus sind noch sehr viel Fragen offen,“ bestätigt Austrias Sportvorstand Bernd Bösch. Und spricht damit die noch fehlenden Verordnungen an, die das Training am kommenden Dienstag ermöglichen sollen. „Klar ist nur, dass es zu Trainings in Kleingruppen kommen wird. Aber wie genau, das weiß keiner. Da erwarten wir uns eine Auflistung, denn wir wollen natürlich so zeitnah wie möglich mit dem Training starten,“ so Bösch. Die wohl größere Frage stellt man sich in Lustenau, wann mit einem normalen Training respektive einem Zweikampftraining gestartet wird, das ja für ein Bewerbspiel unumgänglich ist. Dazu kann der 59-Jährige nur auf die Bundesliga verweisen, „die einen Plan gemeinsam mit der Regierung aufstellen muss, damit dies bewerkstelligt werden kann“. Ob vor dem Trainingsstart alle Kicker einen COVID19-Test durchführen müssen, kann Bösch nicht sagen: „Das sollte dann in der Verordnung der Regierung stehen. Aber so wie es sich auf Klubkonferenz dargestellt hat, werden wir als Verein selbst für die Kosten der Testungen aufkommen müssen“. Zum Thema 2. Liga hat Bösch eine klare Meinung: „Eine Weiterführung der Saison ist in meinen Augen mit viel Bauchweh verbunden. Denn unter den aktuellen Umständen wie Geisterspiele und Beendigung der Kurzarbeit, dazu Kosten für die Tests und für den Spielbetrieb: da überschreiten wohl viele Zweitligaklubs ihre Grenzen“.
Unterdessen hat man sich bei der Austria dazu durchgerungen, den Antrag auf Ausnahmeregelung beim Ansuchen zur Lizenz bezüglich Stadionbaus zurückzuziehen. Demnach wird man bauliche Maßnahmen in Sachen Gästetribüne in die Tat umsetzen.
Auch bei Bundesligist Cashpoint SCR Altach wartet man auf Antworten, die es Anfang der Woche geben könnte, ja geben muss. Denn ansonsten würde der kühne Plan der Liga, Mitte Mai beginnen zu wollen, nicht halten. Dessen ist sich Geschäftsführer Christoph Längle sicher. Zumal er persönlich auch nicht davon ausgeht, dass mit 30. Juni die Saison abgeschlossen ist. Dass gestartet werden soll, scheint indes gesichert. „Die Vereine wollen, das hat man gemerkt. Unser Job ist es Fußball zu spielen. Die Erlaubnis dafür ist da, jetzt gilt es halt die Rahmenbedingungen dafür auszuarbeiten.
Rückkehr planen
Ziel ist es in Altach, am Mittwoch, für die inländischen Spieler vielleicht schon am Dienstag mit dem Training in Kleingruppen zu beginnen. Für die Legionäre bzw. für Trainer Alex Pastoor und Sportdirektor Christian Möckel hat der Verein in deren Heimat bereits um einen Termin für eine Testung angesucht. Eine ärztliche Bescheinigung wird nämlich zur Einreise benötigt, um eine 14-tägigene Quarantäne zu vermeiden.
„Wir arbeiten derzeit intensiv daran, dass unsere Legionäre eine schnelle Anreise haben.“
Christoph Längle, Geschäftsführer Cashpoint SCR Altach
Hinsichtlich Training tendiert Längle bei den Spielern zur Variante mit An- und Abrreise im Trainingsgewand, zumal er sagt: „Wir wissen einfach noch zu wenig, was Hygienemaßnahmen betrifft, wie die Vorschriften für das Abhalten eines Trainings ausschauen, welche Schutzmaßnahmen bzw. welche Schutzausrüstung für die Bediensteten im Campus notwendig sind.“ Darüber hinaus vermisst er auch noch Antworten bezüglich der Auswärtsreisen, die ja für Altach österreichweit die aufwendigsten, weil längsten sind. Zumal derzeit auch kein Flugverkehr stattfindet. Und so fragt er sich zurecht: „Dürfen wir über Deutschland oder über das kleine deutsche Eck reisen oder gar über St. Johann im Tirol ins Pongau und dann weiter Richtung Osten. Ungeklärt ist auch noch, wieviele Spieler im Bus Platz nehmen dürfen. Möglicherweise sind für eine Mannschaft zwei Busse Vorschrift.“
Viele Fragen also, die es von den unterschiedlichen Arbeitsgruppen der Liga zu klären gibt und auf deren Antworten die beiden heimischen Klubs warten. VN-mkr-cha