Darum scharren die Handballer schon in den Startlöchern

Sowohl in Bregenz als auch in Hard brennen die Spieler wieder darauf, den Ball in Händen zu halten.
Schwarzach Der Österreichische Handball-Bund (ÖHB) erhofft sich einen planmäßigen Start der heimischen Topligen Anfang September. Davor müsse man aber erst einmal den regulären Sport- und Trainingsbetrieb anlaufen lassen. „Im ersten Schritt müssen wir einen Fahrplan finden, wie wir die Sportart freigeben können, ehe man an Ligen denkt“, sagte ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner. „Unser Ligakonzept zielt darauf ab, Anfang September mit dem normalen Terminkalender beginnen zu können. Ob das tatsächlich möglich sein und genehmigt wird, entscheiden andere. Wir versuchen darzulegen, wie es funktionieren kann, welche Auflagen eingehalten werden müssen.“
Verkürzte Saison eine Option
Außerdem überlege man, wie Geisterspiele oder eine verkürzte Meisterschaft aussehen könnten. Ein Szenario wäre für Björn Tyrner, Geschäftsführer Handball Bregenz, etwa „nur klassisch eine Hin- und Rückrunde um etwas abschließen zu können.
Der Verband rechnet damit, dass die Zusammensetzung der Topmeisterschaften inklusive der spusu-Liga der Männer gleich bleiben wird. „Stand heute werden es alle in die nächste Saison schaffen“, so Rabenseifner. Die Nennfrist laufe aber noch bis Juni. Mittelfristig sei aber wohl mit Problemen zu rechnen. Wesentlich sei das versprochene Sport-Hilfspaket der Regierung, für einige Clubs möglicherweise überlebenswichtig. „Man kann es noch gar nicht einschätzen, aber wenn die großen Schäden erst im Laufe der kommenden Saison eintreten, dann brauchen wir unbedingt Unterstützung vom Staat.“
Einen nicht zu bewältigenden Finanzbrocken für die Clubs stellen regelmäßige Coronatests für Spieler und Betreuer oder gar längere Quarantäne-Maßnahmen dar. „Das ist in der Form nicht leistbar und umsetzbar. Eine Quarantäne ebenfalls, denkbar wäre das bei einem Nationalteamlehrgang, aber nicht für die ganze Liga.“ Das sei auch deshalb nicht machbar, weil einige Spieler auch noch einem Brotberuf nachgehen. Eine gewisse Anzahl von Coronatests könnte bei einem Preisrückgang für die Untersuchungen aber möglich sein.
Hard verlängert mit zwei Spielern
Zumindest in Bregenz hat das Kleingruppentraining schon begonnen. „Dies ist allein wegen des sozialen Kontakts sehr wichtig“, sagt Tyrner. Jede Lockerung diesbezüglich helfe auf dem Weg zurück in die Normalität im Trainingsalltag hin zum Körperkontakt. Bei Ligakonkurrent Alpla HC Hard etwa würden die Spieler in den Startlöchern scharren, wie Sportchef Thomas Huemer weiß. Fahrrad-Ergometer und Laufen sei eben nur bedingt eine Alternative für Handballer. Auch Neotrainer Mario Bjelis (43) freue sich auf die ersten Einheiten mit Kleingruppen. Die Schwierigkeit, so sind sich Huemer und Tyrner einig, sei die Ungewissheit. „Jetzt Entscheidungen zu treffen ohne wirklich zu wissen wie es weitergeht, wäre fahrlässig“, sagt Huemer. Heißt für beide Klubs: Täglich die Entwicklungen im Sport beobachten und bereit sein. Aktuell zeigt sich dies in Hard mit zwei Vertragsverlängerungen. Unter spielen Manuel Schmid (26), der jüngere Bruder von Kapitän Dominik Schmid, und Thomas Weber (32) auch in der kommenden Saison für die Roten Teufel.