Im Ländle rollt der Fußball wieder

SCR Altach und Austria Lustenau absolvierten erstes Testspiel nach der Coronapause.
Altach Das lange Warten hat ein Ende: Freitagvormittag absolvierten Cashpoint SCR Altach und Austria Lustenau das erste Fußballspiel in Vorarlberg nach der Coronapause. Genau elf Wochen oder 77 Tage nachdem beide Teams in der Bundesliga bzw. 2. Liga ihr letztes Spiel bestritten haben. In dem kurzfristig angesetzten Testspiel der beiden besten Vorarlberger Klubs als Vorbereitung für die bevorstehenden Aufgaben in Liga und ÖFB-Cupfinale konnte sich der Bundesligaklub aus Altach mit 3:1 (0:0) gegen die Grün-Weißen aus der 2. Liga durchsetzen. Beiden Mannschaften merkte man über weite Strecken der Partie die lange Pause in Sachen Spielpraxis an. Verständlich, dass Pässe auf beiden Seiten noch nicht zielgenau gespielt wurden und sich immer wieder Löcher zwischen den einzelnen Formationen auftaten. Dennoch waren die Beteiligten auf beiden Seiten heilfroh, endlich wieder ein Match spielen zu können. Zumal von der Bundesliga im Hinblick auf das Cupfinale der Austria und des Ligastarts der Rheindörfler nur ein Testspiel über 90Minuten zugelassen wurde.
Die erste Halbzeit gestaltete sich, trotz oder vielleicht wegen Abstimmungsproblemen beider Mannschaften, abwechslungsreich. Die Rheindörfler hatten Glück, als Christopher Freitag (20.) einen von der Stange abspringenden Ball nicht im Tor unterbringen konnte. Und Altachs Manuel Thurnwald ssetzte sich mit einem wunderbar getretenen Freistoß (23.), der das Lattenkreuz touchierte, in Szene. Torlos ging es in die Halbzeitpause. Während Altach-Trainer Alex Pastoor eine komplette neue Mannschaft für Durchgang zwei aufs Feld schickte, änderte Austrias Coach seine Formation nur an zwei Position, stellte aber von einem 4-2-3-1-System auf ein 4-4-2 um.
“Ich wünsche mir noch mehr Initiative von jedem Einzelnen. Ich will mehr Überzeugung sehen. Aber alles in allem sind wir froh, dass wir wieder ein richtiges Match absolvieren konnten.“
Alex Pastoor, Trainer SCR Altach
Blitzstart
Kurz nach Wiederanpfiff war Lustenaus Freitag (46.) nach einem Patzer von Ozegovic zur Stelle und erzielte die Führung für Grün-Weiß. Aber die neuformierte Altacher Truppe fand schnell zurück ins Geschehen und war im zweiten Durchgang die tonanegbende Mannschaft in der Cashpoint Arena. Julio Villalba (58.) verwertete einen Latten-Abpraller zum Ausgleich und Manfred Fischer stellte mit zwei Treffern (75./85.) den 3:1-Sieg vor Geister-Kulisse für den Bundesligisten her. Altachs Sportdirektor Christian Möckel wollte um die Neustart-Premiere nicht zuviel Aufhebens machen, war, „am Ende zufrieden, dass wir wieder Fußball spielen können. Obwohl es doch ein wenig holprig war“. Trainer Pastoor ging ob der Darbietung schon mehr ins Detail: „Von der körperlichen Seite war ich angetan, die Burschen sind ein gutes Tempo gegangen. Dennoch wünsche ich mir mehr Initiative von jedem Einzelnen. Ich will mehr Überzeugung sehen. Aber alles in allem sind wir froh, dass wir wieder ein richtiges Match absolvieren konnten“.
“Vor allem mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden. Da hatten wir eine gute Grundordnung und hätten über unsere Konter schon das eine oder andere Tor machen können.“
Roman Mählich, Trainer Austria Lustenau
Vorgeschmack
Für Lustenaus Trainer Roman Mählich war der Test im Hinblick auf das Cupfinale enorm wichtig, „weil die Burschen ein Gefühl bekommen haben, wie es ist, gegen einen Bundesligisten zu spielen. Vor allem mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden. Da hatten wir eine gute Grundordnung und hätten über unsere Konter schon das eine oder andere Tor machen können“. Einen besseren Sparringspartner hätten sich die Grün-Weißen nicht aussuchen können. Immerhin sind die Altacher das letzte Team, das Salzburg besiegen konnte. Für Mählich eine nette Randnotiz, denn, „auch wenn wir den Test gegen Altach gewonnen hätten, haushoher Favorit in einer Woche bleibt immer noch die Mannschaft von RB Salzburg“.
Fussball
Testspiel
Cashpoint SCR Altach – Austria Lustenau 3:1 (0:0)
Cashpoint-Arena, SR: Robert Schörgenhofer
Torfolge: 6. 0:1 Freitag, 58. 1:1 Villalba, 75. 2:1 Fischer, 85. 3:1 Fischer
Cashpoint SCR Altach (4-2-3-1): Ozegovic; Thurnwald (46. Pangop/68. Netzer), Dabanli (46. Anderson), Schmiedl (46. Mätzler), Karic (46. L. Nussbaumer); Wiss (46. Gouet), Zwischenbrugger (46. Maak); Meilinger (46. Villalba), Tartarotti (46. Fischer), Schreiner (46. Jamnig/67. Casar); Gebauer (46. D. Nussbaumer)
Austria Lustenau (4-2-3-1): Eres; Lageder, Feyrer, Stumberger, Schilling; Tiefenbacher (46. Reyes), Freitag (67. Tiefenbach); Mayer (36. Steinwender), Grabher, Ranacher (63. Wallace); Ronivaldo (63. Katnik)