Deshalb fehlt Zwischenbrugger im Topduell

Zweimal 1:1 und die zweite Gelbsperre in der Qualirunde. Der Cashpoint SCR Altach muss im Topduell gegen Austria Wien am Dienstag ohne den Torschützen gegen die WSG Tirol, Jan Zwischenbrugger, auskommen.
Altach „Sie sollen ihren Job machen.“ Ein Satz, den Trainer Alex Pastoor nach dem Spiel gebetsmühlenartig wiederholt. Seine Worte sind Ausdruck einer gewissen Unzufriedenheit ob der Darbietung seiner Schützlinge gegen die WSG Tirol. Diese wird durch die Zahlen des Spiels belegt: Fast 70 Prozent Ballbesitz, aber nur ein Torschuss in 90 Minuten, zeigen deutlich die derzeitigen Defizite auf. „Wenn man breit und zurück spielt, dann wird das Spiel langsam“, bringt es Pastoor nach dem ersten Geisterspiel in der Cashpoint Arena auf den Punkt. So wundert die Forderung des 53-Jährigen nach dem zweiten 1:1 im zweiten Qualigruppenspiel nicht: Pastoor möchte von seinen Spielern mehr Lösungen, mehr Kombinationen und mehr Mut sehen. Oder wie es der Chefcoach ausdrückt: „Einfach den Job machen.“
Zahlen zum Spiel
Cashpoint SCR Altach WSG Tirol
7 Schüsse gesamt 17
1 Schüsse auf das Tor 5
69,8 % Ballbesitz 30,2 %
7 Eckbälle 10
27 Flanken 25
45,8 % Zweikampfquote 54,2 %
0 Abseits 1
81,7 % Passquote 64,8 %
9 Fouls 14
Lange waren es nämlich die Tiroler, die die nötige Aggressivität auf den Platz brachten, auch wenn sie spielerisch sichtlich ein Manko hatten. Erst nach gut einer Stunde besannen sich die Hausherren auf ihre Tugenden. Plötzlich war auch der Wille sichtbar, das Spiel noch für sich zu entscheiden. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste mit 1:0, nachdem Thanos Patsos nach einem abgefälschten Yeboah-Flankenball am schnellsten reagierte und SCRA-Torhüter Martin Kobras tunnelte (51.). Vorerst waren die Tiroler chancenmäßig dem zweiten Treffer durchaus näher: Zuerst scheiterte Kelvin Yeboah (67.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp und dann sorgte Tirols Abwehrchef Bruno Soares per Kopf mit einem Lattenkracher (78,) für tiefes Durchatmen auf der Altacher Bank. Schließlich war es Jan Zwischenbrugger, der mit einem feinen Schlenzer von der Strafraumgrenze für den am Ende verdienten Ausgleich sorgte. Der bald 30-Jährige (16. Juni) unterstrich damit einmal mehr, dass er der Mann für die wichtigen Tore ist. Schon beim ersten Saisonduell (3:2) in der Cashpoint Arena war Zwischenbrugger erfolgreich, als er in der Schlussphase den Siegtreffer erzielte. Umso schmerzhafter ist die fünfte Gelbe Karte für den Mittelfeldspieler, der nun am Dienstag beim Topduell in Wien gegen die Austria fehlen wird. Dabei war Zwischenbrugger erst nach gut einer halben Stunde ins Spiel gekommen, weil Alain Wiss nach einem Schlag gegen die Hüfte humpelnd vom Platz ging. Damit ist auch der Einsatz des Schweizers im nächsten Spiel ungewiss.
Rotation ist gefragt, für Pastoor angesichts des dichtgedrängten Spielplans nur normal. „Es gibt keinen Spieler, der immer 90 Minuten spielen wird“, lautet seine Ansage in Richtung der Mannschaft. Auf die wartet eine durchaus anspruchsvolle Auftabe, sind die Violetten doch schon elf Spiele ungeschlagen.