Selbst Salzburg ist zu schlagen

Der Cashpoint SCR Altach weiß, wie die Bullen zu bezwingen sind. Verlor Salzburg in diesem Jahr doch das letzte Ligaspiel gegen das Ländle-Team. Im März bejubelten die SCRA-Fans einen 3:2-Sieg. Seither ist Salzburg in zwölf Spielen ungeschlagen, bei zehn Siegen.
Altach Für den Trainer ist es kein Thema. Hartberg, Gurten, Salzburg – für Fußballfans ganz unterschiedlich klingende Namen. Auch in Bezug auf die fußballerische Qualität auf dem Platz. Nicht so für Alex Pastoor. „Jeder Gegner ist zu schlagen“, sagt ein gelöst wirkender SCRA-Trainer etwas mehr als 24 Stunden vor dem Anpfiff – Samstag 17 Uhr – in der Red Bull Arena. Vielleicht ist es das nachklingende Erfolgserlebnis aus dem März (3:2) dieses Jahres, vielleicht aber auch das Wissen um eine starke Bank, das den 53-jährigen Niederländer voller Selbstbewusstsein dem Spiel beim Titelverteidiger entgegensehen lässt. Deshalb bleibt die Frage unbeantwortet, wen er heute schon für die Anfangsformation vorgesehen hat. Klar, Martin Kobras kehrt ins Tor zurück, ansonsten aber lässt sich Pastoor nicht in die Karten blicken. „Alles sind fit“, lautet seine kurze Ansage. Deshalb ist es wenig wahrscheinlich, dass er auf sein Rotationsprinzip während der englischen Wochen in der Schlussphase der Vorsaison zurückgreifen wird. Zumal er sich auf seine Spieler verlassen kann, wie zuletzt auf das Altacher Urgestein Philipp Netzer. 312 Pflichtspiele hat der 34-Jährige für den SCRA in den Beinen. Und der kopfballstarke Defensivmann sprüht mehr denn je vor Engerie. Kein Wunder, denn endlich „zwickt‘s nicht mehr“. Gerade einmal 17 Ligaspiele hat Netzer verletzungsbedingt seit Saisonbeginn 2018/19 mitwirken können. Dass es selbst für ihn vor gut einem Jahr nicht immer leicht war, gibt er gerne zu. „Damit richtig umzugehen, war extrem schwer, auch vom Kopf her“, sagt er heute, gut ein Jahr nach der erfolgreichen Hüftoperation. Wirklich weg war Netzer nie, zusammen mit Kobras (34) ist er im Team immer vorne weg gegangen. Wenn es darum ging, neue Spieler zu integrieren, ein offenes Ohr für die Jungen zu haben oder auch als Vorbild in Sachen Trainingseinstellung zu sein. Umso mehr genießt er die Tatsache, wieder schmerzfrei zu sein. „Nicht nachdenken zu müssen, welche Reaktion ein Training oder ein Spiel mit sich bringt“, sagt Netzer und drückt sein Glücksgefühl gerne in Worten aus: „Ich bin richtig froh, wieder am Platz zu stehen.“
Philipp Netzer
„Unser Ziel muss sein, selbst Fußball zu spielen, mutig zu sein und Chancen zu kreieren.“
Philipp Netzer, Cashpoint SCR Altach
Dass nun in Salzburg auf ihn und die Mannschaft richtig viel Arbeit wartet, ist er sich bewusst. „Ein ganz anderes Spiel“, sagt er und betont: „Wichtig ist, nicht den Kopf zu verlieren. Wir müssen auf uns schauen und darauf achten, nicht nur zu verteidigen.“ Das Erfolgrezept gegen die Bullen sei nämlich ein anderes: „Selber Fußball spielen, mutig sein und Chancen kreieren.“ Dahingehend will Netzer nun auch in den Spielen vorangehen. Der Lochauer ist gereift, mit seinen Aufgaben gewachsen, wie auch die Rückkehr nach der schweren Verletzung zeigt. Übermut ist dennoch nicht angesagt, ist Salzburg doch das Maß aller Dinge im Fußball in Österreich. „Wichtig“, so Netzer: „wir wollen uns nichts vorwerfen lassen müssen.“
Fußball
tipico Bundesliga
2. Spieltag
FC RB SALZBURG
AUFSTELLUNG (4-4-2) Stankovic; Vallci, Ramalho, Wöber, Ulmer; Okafor, Mwepu, Ashimeru, Okugawa; Mergim Berisha, Daka
Ersatz Coronel; Kristensen, Sewald, Dedic, Camara, Bernede, Szoboszlai, Koita, Adeyemi,
Es fehlen Junuzovic (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Solet (beide Muskelprobleme), Onguene (nicht im Kader)
CASHPOINT SCR ALTACH
AUFSTELLUNG (4-3-3) Kobras; Thurnwald, Dabanli, Zwischenbrugger, Karic; Oum Gouet, Wiss, Fischer; Meilinger, Daniel Nussbaumer, Tartarotti
Ersatz Casali; Netzer, Schmiedl, Stefel, Maderner, Edokpolor, Casar
Es fehlt Schreiner (rekonvaleszent)